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From USS Baikonur

Veränderungen
Autor: Jon Byrd
Sternzeit: 67.245,2


Nachdem die Besprechung zu Ende war, verließen auch Commander Nika McNamara und Counselor Lemexx Ranoo das Salyut. Commander McNamara hatte noch die Rede für die Trauerfeier zu schreiben, was durchaus keine leichte Aufgabe war. Lemexx Ranoo entschloss sich, beim Quartier von Mister Byrd vorbei zu schauen, um mit ihm über die weitere Planung der Party zu beraten.

Als er ein lautes „Herein, solange es keiner von der Verwandtschaft ist“ hörte und darauf Mister Byrds Quartier betrat, fand er sich in einem Chaos wieder. Sämtliche Möbel standen kreuz und quer im Zimmer verteilt, umgeben von Scherben und Unrat. Ob dieses Durcheinander von den zurückliegenden, turbulenten Stunden herrührte, oder ob es von Jon Byrd selbst verursacht worden war, vermochte er nicht zu sagen. Nach einer Weile entdeckte er Jon, wie er gerade dabei war, einen Haufen Scherben und Unrat mit den Füßen in eine Ecke zu schieben. „Also das Quartier gefällt mir – genau mein Stil.“, sagte der Barkeeper grinsend, als er zu Lemexx schaute. „Also, was gibt’s?“, fragte Jon.

„Nun, Mister Byrd…“, fing Lemexx an, wurde jedoch von Jon unterbrochen. „Ach, nennen sie mich Jon! Ich halte nichts von Förmlichkeit!“

„Gut…Jon.“, antwortete Ranoo und reichte ihm die Hand „Lemexx“. Jon ergriff die Hand und schüttelte sie kräftig. Dann setzte Lemexx wieder an dem Punkt an, an dem er unterbrochen worden war: „Also Jon, wir haben bis zur Party noch knapp eine Woche Zeit. Wir sollten uns zusammen setzen und anfangen alles zu organisieren. Als erstes sollten wir mal ein paar Vorschläge…“

Lemexx hatte noch nicht ausgesprochen, da begann der Barkeeper wild in seinem Seesack zu wühlen und zog ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus. Lemexx sah verdutzt zu, wie Jon T-Shirts, Hosen und Hemden hinter sich warf, die dann durch die Luft flogen und quer durch das Zimmer verteilt auf dem Boden landeten. „Wo hab ich es denn bloß?“, murmelte Jon die ganze Zeit, bis er laut schrie: „DA IST ES JA!“ Stolz zeigte er Lemexx einen großen, schwarzen Filzstift und eine etwas in die Jahre gekommene Kamera. „Eine Tradition aus einer Kneipe, in der ich mal gearbeitet habe. Jeder Gast darf sich mit seiner Unterschrift an der Wand verewigen und eine Wand ist den Fotos von Partys vorbehalten.“

„Eine gute Idee!“, sagte Lemexx und grinste „Ich weiß ja nur nicht, wie das mit den Sternenflottenvorschriften zusammen passt, aber das dürfte in Ordnung gehen.“

„Ach papperlapapp. Der Barkeeper bin ich und es ist meine Bar, und wenn sich sämtliche Captains und Admirals der Sternenflotte auf den Kopf stellen!“

Nun musste Lemexx Ranoo laut lachen, dieser Jon Byrd war ein echtes Unikat. „Wir bräuchten auch noch ein Motto für die Party…wie wäre es mit Beach Party?“, fragte er.

„Ja genau…wir replizieren ein paar Tonnen Sand und ein paar Palmen… nur schade, dass man keine Hula-Hula-Mädchen replizieren kann!“, warf Jon begeistert ein.


Entschlossen betrat Doktor Bata die Sicherheitszentrale und ging auf Jeliah Fox zu. „Da sie es nicht für nötig halten, die Krankenstation zu besuchen und sich von ihren Verletzungen kurieren zu lassen, muss ich wohl zu ihnen und sie hier behandeln...“, sagte sie, während sie den Medi-Koffer auf den Tisch stellte. Mit erhobener rechter Augenbraue antwortete Jeliah: „Nun, das wäre nun wirklich nicht notwendig gewesen, Doktor. Ich war doch bereits bei ihnen und die Verletzungen sind so gut wie verheilt. Es besteht eigentlich kein Anlass für ihre Hilfe!“

„Das entscheide immer noch ich, denn ich habe schließlich den Doktortitel von uns beiden. Wenn sie sich nun bitte bemühen würden, sich auf den Tisch zu setzen, damit ich sie behandeln kann?“, entgegnete Bata Karel so energisch, dass Jeliah sich entschloss, keine weiteren Einwände zu erheben und den Aufforderungen des Doktors folge zu leisten. Während Karel mit einigen medizinischen Geräten hantierte fuhr sie fort: „Des weiteren verordne ich ihnen mindestes zwei Tage Ruhe. Ihre Arbeit kann warten, bis sie wieder fit sind!“

„Doktor, meine Arbeit nimmt mich voll in Anspruch und ich kann mir kein Aussetzen der Arbeit leisten. Abgesehen davon, ist eine Ruhepause nicht im Geringsten von Nöten!“, antwortete Jeliah leicht gereizt, ihre betazoidische Seite gewann für einen Moment die Oberhand und sie sprach mit einem ironischen Tonfall weiter: „Bei ihnen würde man wohl sagen: `Es geht mir wunderprächtig´!“

„Ganz klare Anzeichen von seelischer Unausgeglichenheit!“, meinte Karel „In diesem Fall verordne ich ihnen zusätzliche zwei Tage Ruhe!“, sagte sie mit halbernster Stimme und gab Jeliah ein Hypospray.


Nika McNamara saß auf dem Kommandosessel der Brücke und sah auf dem Bildschirm wie Techniker der Raumbasis Hela 11 die Außenhaut der Baikonur reparierten. Captain Sikorski von der Raumstation hatte freundlicherweise gleich zwei Reparaturteams zur Verfügung gestellt. Zwar waren die Schäden an der Außenhaut, die durch ein paar wenige Detonationen der Minen verursacht worden waren, gering, doch sie hätten die Reparaturcrews der Baikonur noch länger aufgehalten. Der Kommandant der Raumbasis war auch mit der Beschaffung von Ersatzteilen hilfreich. Wenn alles gut lief, konnten sie tatsächlich in einer knappen Woche wieder starten. Sie schaute wieder auf das PADD und las sich noch einmal ihre Rede für die Trauerfeier durch. Es war ihr nicht leicht gefallen, die richtigen Worte zu finden und der Gedanke an die Trauerfeier erfüllte sie mit einem unangenehmen Gefühl. Dass Crewmitglieder im Einsatz starben, war schon hart genug, aber auch noch seinen kommandierenden Offizier gleich beim Jungfernflug zu verlieren, zählte wohl zum Schwierigsten was eine Crew zu verkraften hatte.


In Galauniform gekleidet standen Commander McNamara und der Stab der Führungsoffiziere zwei Stunden später vor der Torpedorampe. Mehrere Mitglieder der Sicherheit hatten entlang der Rampe eine Ehrengarde gebildet. Die Trauerfeier wurde über Kameras auf dem ganzen Schiff ausgestrahlt. Eine All-Bestattung toter Crewmitglieder war immer eine schwere Situation, und sie wurde für Nika noch dadurch erschwert, dass sie die Trauerrede zu halten hatte. Das Schwierige an Trauerreden war aber nicht nur, die richtigen Worte über den Verstorbenen zu finden, sondern die Rede auch so zu gestalten, dass sie die Moral der Crew unterstützte.

Noch einmal atmete Nika tief ein und begann dann mit ihrer Rede: „Situationen wie diese, rufen uns die Gefahren ins Gedächtnis, die sich mit dem Dienst bei der Sternenflotte verbinden. Diese Momente erinnern uns auch an unsere eigene Sterblichkeit, die wir allzu oft verdrängen. So sinnlos uns der Tod unserer Kameraden auch erscheinen mag, es liegt an uns, ihr Gedenken zu wahren und dafür zu sorgen, dass ihr Tod nicht völlig umsonst war!“

Der Torpedo mit Myers Leiche wurde auf die Rampe gehievt, und während sich dieser langsam die Rampe zur Luke hinauf bewegte, sprach sie weiter. „Wir kannten Ensign Daniel Myers kaum und wir wussten nicht, welche Last er zu tragen hatte, die ihn letzten Endes zu seinen Taten getrieben haben. Ein weiser Mann von der Erde hat einmal gesagt ‚Es ist einfach, Menschen, die Fehler begehen, zu verurteilen, aber es ist viel schwieriger sie zu verstehen.´ Mögen wir ihn nicht leichtfertig verurteilen, und möge er im Weltraum seinen Frieden finden.“ Dann verschwand der Sarkophag in der Luke und wurde in den Weltraum geschossen. Als der Sarg mit Captain Jericho die Rampe hinauf fuhr, fühlte Nika einen Kloß im Hals und musste erst einmal schlucken. „Captain Ian Jericho war ein fähiger und verdienter Offizier der Sternenflotte und uns wurde leider nur kurz die Ehre zu Teil, unter ihm Dienst zu tun. Doch auch wenn ich ihn nicht länger kannte, als alle anderen auf diesem Schiff, so bin ich mir ganz sicher: Er wäre stolz auf uns gewesen!“ Der Sarg verschwand in der Torpedoluke und wurde in den Weltraum geschossen. Sämtliche Anwesenden an der Torpedorampe und an den Bildschirmen hielten kurz inne und es entstand eine bedrückende Atmosphäre während der Schweigeminute.

Noch einmal ergriff sie das Wort: „Wir wurden bei unserem Jungfernflug einer harten Probe unterstellt und mussten so manches Opfer bringen. Doch niemand wird behaupten können, dass wir uns in den vergangenen Stunden nicht bewährt hätten. Obwohl wir uns kaum kannten, wurden wir in den zurückliegenden Stunden zu einer Gemeinschaft zusammen geschweißt, der es gelang, die Schwierigkeiten mit Erfolg zu meistern. Nehmen wir die neuen Crewmitglieder in unsere Gemeinschaft auf und lassen sie uns zukünftige Missionen in diesem Geiste gemeinsam bewältigen.“

Die Trauerfeier war zu Ende und Nika konnte wieder aufatmen, sie hatte es hinter sich. Leider gehörten auch solche unangenehmen Aufgaben zu den Pflichten eines kommandierenden Offiziers. Sie war froh, wenigstens nicht die Briefe an die Hinterbliebenen schreiben zu müssen, das übernahm Admiral Shni, und dafür war sie ihm dankbar.


Unter schwersten Anstrengungen schob Jon mehrere Kisten in seine Bar, doch als er gerade durch die Tür war, blieb er erschrocken stehen. Die Theke war völlig auseinander genommen und bei Seite gelegt worden. An mehren Stellen waren die Bodenplatten abgenommen worden und Kabel sowie Leitungen waren in den Vertiefungen zu sehen. Der Techniker der erst kürzlich die Mine entschärft hatte, scheinbar klingonischer Abstammung, kroch aus einer der Öffnungen heraus. „Was machen sie mit meiner Bar!!!!???“, fragte Jon völlig verwundert.

„Ich sorge dafür, dass sie hier auch in Zukunft weiter Drinks ausschenken können!“, antwortete der Techniker und fuhr fort. „Sie kommen gerade recht. Ich bräuchte mal kurz ihre Hilfe!“ Verwundert drehte Jon sich um, im Glauben, die Person hätte jemand anderen gemeint. „Ja, ich meine sie, oder sehen sie sonst noch jemanden in diesem Raum?“

Jon ging zu der Öffnung und starrte verdutzt auf eine Leitung, bis ihm der Ensign einen Tricorder in die Hand drückte. „Kontrollieren sie bitte die Frequenz während ich die Feinabstimmung mache!“

„Äh..ja..nun..also wie?“, stotterte Jon, der seit Jahren keinen Tricorder mehr in der Hand gehabt hatte. „Solange die Zahlen auf dem Display nicht rot werden, ist alles in Ordnung!“ Mit diesen Worten machte sich Jebediah Smock an die Arbeit und versuchte die Frequenz auf ein Optimum zu bringen.

Jon starrte auf die Zahlen im Tricorder. Sie sagten ihm überhaupt gar nichts. Zuerst waren sie blau, dann wurden sie grün. „Äh…also…“, wollte Jon anmerken. „Einen Moment…“, entgegnete der Techniker.

„Aber…äh…die Zahlen…sind tief rot!“, warf Jon in den Raum.

Ensign Smock tippte noch ein paar Mal mit einem spitzen Werkzeug auf eine Platine und schaute wieder zu Jon. „Und jetzt?“

„Tja…also…“, Jon blinzelte ein paarmal und sagte dann: „Giftgrün!“

Jebediah Smock stieg aus der Vertiefung und legte das Werkzeug wieder in einen Koffer. „Tja, das wär geschafft…“

„Ok, wollen sie einen Drink?“, rief Jon aus dem Lagerraum.

„Na ja… wenn sie was ohne Alkohol hätten, gerne.“, entgegnete Smock, der sich den Schweiß von der Stirn wischte. Doch ehe Jon ihm etwas bringen konnte, ertönte ein Piepton und eine Stimme aus dem Interkom: „Lieutenant Commander Zatar an Ensign Smock. Lassen sie im Salyut alles stehen und liegen und kommen sie in den Maschinenraum. Wir haben hier mehr Ärger als wir gedacht haben…“

„Verstanden, bin unterwegs!“, antwortete Ensign Smock und rannte zum Maschinenraum. Mit einer Flasche in der Hand kam Jon wieder aus dem Lagerraum und stellte erstaunt fest, dass der Techniker weg war. Mit Blick auf das Chaos im Raum murmelte er verzweifelt: „Und wer räumt mir jetzt die Bar auf?“


Ferkon Zatar und ein zweiter Techniker standen um den Warpkern herum und berieten ihr weiteres Vorgehen, als Jebediah Smock den Maschinenraum betrat. „Aber wenn wir in dieser Sektion wirklich die gesamte Plasmaleitung austauschen wollen, müssen wir fast die ganze mittlere Wand aufreißen, um an den Hauptteil der Leitung zu gelangen. Und dass dieser beschädigt ist, ist doch noch nicht mal gesagt!“, meinte der Techniker Gunarow.

„Wenn auch nur der leiseste Verdacht eines geringen Schadens besteht, müssen wir die gesamte Leitung austauschen. Um sicher zu gehen!“, entgegnete Ferkon etwas genervt, weil ihn das Unverständnis des Ensigns nur aufhielt. Dann drehte er sich um und sprach zu Ensign Smock: „Gehen sie in Jefferies Röhre 31 B und versuchen sie heraus zu finden, warum das Backup-System des Warpkerns immer wieder ausfällt!“ Während Smock noch nickte und sich bereits mit einem Werkzeugkoffer auf den Weg machte, wendete sich Ferkon wieder an Ensign Gunarow: „Und sie werden ihm über die Konsole dort hinten assistieren, achten sie vor allem auf den Status der Gel-Packs!“

Mit einem „Aye Sir“ begab sich Gunarow an die Konsole und begann mit der Diagnose. Ferkon trat an die Plasmaleitung und seufzte, diesen Teil der Arbeit würde er wohl alleine machen müssen.


Trotz einiger Komplikationen gingen die Reparaturen zügig voran und das Wesentliche war gegen Ende der Woche repariert. Auch die restlichen Crewmitglieder kamen nach und nach an Bord und wurden von den Führungsoffizieren offiziell begrüßt. Der Abflug von der Raumstation stand kurz bevor und die Party im Salyut konnte stattfinden, wie es Lemexx und Jon geplant hatten.


Mit einem Schritt stand Jeliah Fox plötzlich auf einem sehr weichen Untergrund. Irritiert schaute sie zu ihren Füßen und stellte fest, dass diese in gelbem, fein körnigen Sand versunken waren. Sie fragte sich, was das zu bedeuten hatte und schaute sich im Raum um. Der ganze Boden des Salyut war mit Sand ausgelegt, zwischen den Tischen und Stühlen standen Palmen und in der Mitte des Raumes sogar ein großes Planschbecken. Die Crew feierte ausgelassen zur Musik einer holographischen Raeggae-Band. Eine merkwürdige Party wie sie fand, und gar nicht einem Sternenflotten-Schiff angemessen. Sie ging auf dem weichen Untergrund auf Commander McNamara zu, die auf einem Stuhl unter einer Palme saß und einen Cocktail trank.

„Ma’am. Eine… faszinierende Party…“, sagte sie zu Nika und während sie sich auf einen Stuhl neben der Commander setzte, fuhr sie fort: „…etwas unorthodox für ein Sternenflotten-Schiff…“

Nika nahm einen Schluck von ihrem Cocktail und grinste. „Ja, ungewöhnlich schon, aber die Crew hat sich eine ausgelassene Party verdient.“ Sie griff in eine Kühlbox und zog einen zweiten Drink heraus und reichte ihn Jeliah. „Möchten sie auch etwas trinken?“ Mit skeptischem Blick ergriff Jeliah das bunte Getränk und musterte es neugierig. „Danke. Aber, was ist das?“

In ihren Stuhl zurückgelehnt sagte Nika: „Man nennt es Caribbean Sunrise“ Etwas skeptisch zog Jeliah am Strohhalm, um von dem Getränk zu probieren. Nachdem sie wieder abgesetzt hatte, schaute sie etwas verwirrt zu Nika: „Ein merkwürdiges Getränk. Eindeutig zu süß. Sicher nicht gesundheitsfördernd.“

Mit leichtem Grinsen antwortete Nika: „Nun, es gibt viele, die das mögen. Sie können sich natürlich auch ein Glas Wasser bestellen.“

Plötzlich ertönte ein lauter Aufschrei, dann ein Platschen und eine riesige Woge Wasser brach über Jeliah herein. Stirnrunzelnd schaute sie zum nur wenige Meter entfernten Planschbecken und sah, wie der Kopf des Barkeepers verlegen aus dem Becken schaute. „Äh… tut mir leid… ich wurde hineingeworfen!“

Mit erhobener rechter Augenbraue schaute sie wieder zu Nika, die von der Wasserwoge verschont worden war, weil Jeliah quasi als vulkanisches Schutzschild fungiert hatte. Die betazoidische Seite ließ in Jeliah einen starken Anflug von Ärger aufkeimen, den ihre vulkanische Strenge zu kontrollieren hatte. Dann sagte sie: „Ein reichlich kindisches Verhalten.“


Mit dem vor Wasser triefenden Jon ging Nika zur Bar, wo Lemexx Ranoo und der Bolianer Andasa standen. Jon ging hinter die Bar und legte sich erst mal ein Handtuch um, während die drei Offiziere grinsten. Nika sagte zu den beiden hinter der Theke: „Also ich muss schon sagen, Mister Ranoo, Mister Byrd, die Party ist wirklich gelungen... auch wenn unser Barkeeper ins Wasser gefallen ist...!“ Sie stellte ihr leeres Cocktailglas auf den Tresen. „Ich hätte noch mal gerne so einen alkoholfreien Cocktail... diesen... wie hieß er doch? Caribbean Sunrise?“

„Kommt sofort!“, antwortete Jon und machte sich daran, den Cocktail zu mixen. Andasa wandte sich an Lemexx. „Für diese gelungene Party schlage ich sie beide für einen Orden vor!“, sagte der Bolianer grinsend. Lemexx lachte und antwortete: „Danke, wenn ich es mir recht überlege, und unseren Barkeeper so pudelnass betrachte... halte ich den Tapferkeitsorden für das Mindeste...!“

„Nun, ich werde in meinem Bericht an die Sternenflotte ihren wagemutigen Einsatz an der Partyfront wohlwollend erwähnen und hervorheben. Das mit dem Orden dürfte dann ganz sicher in Ordnung gehen!“, meinte Andasa laut lachend. Dann erblickte Nika die Wissenschaftsoffizierin Lieutenant Eileen Shephard, die an diesem Nachmittag mit der letzten Gruppe der neuen Crewmitglieder angekommen war. Jede neu angekommene Gruppe war von den Führungsoffizieren offiziell begrüßt worden und Lieutenant Shephard hatte sich bereits im Kreis der Führungsoffiziere vorgestellt.

Nika ging zu Eileen und begrüßte sie: „Schön sie hier zu sehen, Ms. Shephard. Ich hoffe die Party gefällt ihnen! Wir wollen dass sich alle neuen Crewmitglieder bestens hier einfinden!“

Eileen nickte und lächelte: „Danke sehr. Die Party ist hervorragend. Man kann gar nicht anders, als sich hier gut einzuleben.“ Beide setzten sich an einen Tisch unter einer Palme.

„Erzählen sie doch etwas von sich. Ich hörte sie waren vorher auf der ‚Kasparow’?“, fragte die erste Offizierin. Doch bevor Eileen antworten konnte, meldete sich die Brücke über das Interkom: „Brücke an Commander McNamara. Es wird eine Subraumnachricht vom Sternenflotten-Hauptquartier für sie angemeldet.“ Mit einem kurzen Drücken ihres Kommunikators bestätigte Nika den Empfang und sagte: „Hier McNamara, ich bin unterwegs.“ Sie stand auf und sagte zu Eileen: „Sie entschuldigen bitte.“ und machte sich auf den Weg zur Brücke.


Kaum hatte Nika die Brücke betreten, sagte ein Offizier an der Com-Station: „Commander McNamara. Die Subraumnachricht kommt auf einem abhörsicheren Kanal herein. Es heißt ausdrücklich, dass nur sie allein, die Botschaft entgegennehmen dürfen.“

„Gut, stellen sie es in den Bereitschaftsraum durch…“, antwortete Nika und ging in den inzwischen renovierten Bereitschaftsraum. Sie setzte sich an den Tisch vor das Computerterminal. Es erschien ein ihr unbekannter Admiral auf dem Bildschirm.

„Admiral.“, begrüßte sie den höherrangigen Offizier respektvoll. Dieser antwortete mit einem knappen „Commander.“ und fuhr dann mit kalter Miene fort. „Ich bin Admiral Germaldi, vom Stab für Sondereinsätze. Worüber ich sie nun informieren werde, besteht absolute Geheimhaltungspflicht und sie haben den Befehl vorerst niemanden davon in Kenntnis zu setzen.“ Das konnte nichts Gutes bedeuten, ahnte Nika, doch sie ließ sich nichts anmerken und antwortete mit „Aye Sir“. Ohne Ausschweifungen fuhr Admiral Germaldi fort: „Die USS Baikonur hat einen Geheimauftrag auf Rigel III. An Bord ihres Schiffes wusste nur Captain Jericho davon. Er war instruiert worden, den innersten Kreis der Führungsoffiziere erst dann einzuweihen, wenn die Baikonur Sollstärke an Crew und Material erreicht hätte. Da Captain Jericho ausfällt und ihnen das Oberkommando so kurzfristig keinen Ersatz stellen kann, werden sie nun damit betraut. Allerdings ist das Thema zu heikel und zu geheim, als dass ich sie über Subraum darüber informieren kann, selbst bei einem so genannten abhörsicheren Kanal. Nach ihrem Abflug von der Station wird sich ein Mitglied ihrer Crew als Agent des Sternenflottengeheimdienstes zu erkennen geben und sie über die Mission informieren. Bis dahin haben sie absolutes Stillschweigen zu wahren, erst danach ist es ihren gewährt den innersten Kreis der Führungsoffiziere über die Situation zu unterrichten. Verstanden?“

„Aye Sir!“, entgegnete Nika wieder knapp und deutlich.

„Gut, dann ist dieses Gespräch damit beendet. Viel Glück. Germaldi Ende.“ Damit verschwand das Abbild des Admirals vom Bildschirm und wurde durch das UFP Wappen ersetzt.


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 26 April 2011, at 11:52.