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From USS Baikonur

Stimmen im Dunkeln
Autor: Lemexx Ranoo
Sternzeit: 67.413,2


Die Enge des Shuttles war doch wirklich mal eine willkommene Abwechslung. Ruhe und viel Zeit endlich mal ein gutes Buch zu lesen. Philipp Corelli hatte es sich bequem gemacht in dem kleinen Transportschiff auf seinem Weg zur USS Baikonur. Er saß im Pilotensessel, oder besser gesagt, er fläzte sich im Sessel und hatte die Beine auf das Armaturenbrett gelegt, um in ruhe dem Text auf dem Padd in seiner Handy zu folgen. "Die Sensoren haben ein Schiff entdeckt. Sternenflottensignatur.", meldete die nüchterne Stimme des Computers des Shuttles. Corelli fuhr hoch, packte sein Pad weg und setzte sich ordentlich hin: "Computer, Schiff auf den Sensoren identifizieren!"

"Sternenflottenraumschiff USS Baikonur Registriernummer NCC 82303"

"Na wunderbar. Keiner findet ein Schiff schneller als ich. Ich sollte Shipscout werden. Computer: öffne einen Kanal zur Baikonur!" Die Computerstimme reagierte prompt: "Frequenz offen, sie können sprechen!"

"Hier ist Lieutenant Philipp Corelli, ich rufe die USS Baikonur. Baikonur, bitte kommen!" Eine kurze Weile wartete er auf Antwort - Nichts. Corelli versuchte es noch zwei mal und gab dann schließlich auf, als immer noch keine Antwort kam. "Computer, scanne die Baikonur auf Lebenszeichen und Schäden. Irgendetwas Ungewöhnliches?"

"Bitte warten, Scannvorgang läuft!" Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten: "Scanvorgang abgeschlossen! Es befinden sich 253 Individuen mit normalen Lebensfunktionen an Board der Baikonur. Es wurden keine Schäden festgestellt. Das Schiff ist augenblicklich außer Betrieb." Corelli zuckte auf: "Was meinst du mit außer Betrieb?"

"Der Energieausstoß des Schiffes ist augenblicklich gleich null."

"Na herrlich. Was wird das, eine Überraschungsparty, oder warum ist das Licht aus..."


"Sehen sie ihn? Der Hebel ist direkt neben der Tür, hinter dem Panel!"

"Sehen? Ich kann gar nichts sehen. Das sollte ihnen aufgefallen sein, Ensign Conners."

Jeliah Fox und Ensign Conners von der Ops versuchten nun schon seit einigen Minuten, den manuellen Auslöser für die Tür zum Konferenzraum der Brücke zu öffnen, in dem sich Captain Rubliowa und Commander McNamara befanden.

Mit einem Zischen öffnete sich die Tür zum Konferenzraum ein Stück und Rubliowa und McNamara konnten hindurch schlüpfen. "Bericht!", befahl die Captain. Jeliah bestätigte zuerst ihre Befürchtungen: "Wir haben einen schiffsweiten Ausfall der gesamten Computerroutinen und in keinem der Systeme scheint noch Energie zu sein." Rubliowas Erschütterung wäre ihr anzusehen gewesen, hätte es auch nur einen Funken Licht gegeben.

"Dann holen sie wenigstens Handscheinwerfer und Phaser. Wer weiß, ob wir noch allein auf unserem Schiff sind."

Jeliah verzog keine Miene. Wieso auch, es konnte sie ja sowieso niemand sehen. "Captain, als ich sagte, in KEINEM der Systeme ist mehr Energie, meinte ich auch die autarken Systeme, wie Handphaser, Scheinwerfer und Kommunikatoren.

"Wir haben wirklich KEINE Energie mehr." Rubliowa brauchte einen Moment, um zu begreifen, was das hieß... "Dann machen sie verdammt noch mal ein Lagerfeuer..."


"Ich glaubs nich, das geht doch nich. Wer hat an meinen Maschinen gebastelt? Ich glaub nich, das es im dunkeln auffällt, wenn ich töte, also meldet euch lieber, wer immer es war." Ferkon Zatar fluchte den ganzen Maschinenraum zusammen und tapste in der Dunkelheit aufgeregt umher, bis er auf etwas trat, oder besser auf jemanden: "Aua. Sir, ich bin's nur, Ensign Smock."

"Haben sie das hier zu verantworten Ensign?" Smock hielt sich instinktiv die Hände vors Gesicht, obwohl er sich sicher war, dass Zatar ihn sowieso nicht treffen würde. "Sir, ich schwöre, ich hatte nichts damit zu tun. Ich habe auch keine Ahnung, warum plötzlich das Licht ausging." Zatar beruhigte sich nur langsam und brachte seine Verärgerung mit einem lauten "MMPF" zum Ausdruck, bevor er sich mit der Lösung des Problems befasste: "Also gut Ensign, nehmen sie alle anderen zusammen und versuchen sie irgendwie Licht hier rein zu bringen. Das hat erst mal oberste Priorität." Der Ensign quittierte und rief durch den Maschienenraum sein Team zusammen: "Alle die hier sind, sagen mal hier und folgen dann meiner Stimme..."


"Doktor, sind sie noch hier?" Counselor Ranoo war gerade in der Krankenstation, als der Strom ausfiel und versuchte sich nun zurecht zu finden. "Natürlich bin ich noch hier. Wo sollte ich sonst sein?", antwortete Bata Karel aus irgendeiner Ecke des Raums. "Na es hätte ja sein können, das sie verstecken spielen wollten und das Licht deswegen ausgemacht haben." Lemexx tastete sich langsam mit den Händen voran durch den Raum, bis er etwas fand: "Wenn ich sie gerade unsittlich berühre, dann verzeihen sie Doktorchen, aber ich kann nicht sehen, wo ich hinfasse." "Oh, sie berühren keineswegs mich unsittlich, Couselorchen! Das ist höchstwahrscheinlich Ensign Vega, an dem sie da rumtätscheln. Ein Techniker der vor zwei Wochen an Board kam und nun zur Routineuntersuchung bei mir ist. Aber machen sie ruhig weiter. Ensign Vega, gefällt es ihnen?"

Lemexx zog schlagartig seine Hände zurück. "Ensign, oh, tut mir leid. Ich wollte nicht..."

"Kein Problem", unterbrach ihn Ensign Vega, der tatsächlich vor ihm stand. "sie haben keine kritischen Stellen berührt." Erleichterung machte sich in Lemexx' Stimme bemerkbar: "Dann bin ich ja beruhigt. Ein Glück ist das Licht aus. Wenn sie sehen könnten, wie rot ich gerade werde..."

"Gewissermaßen sehe ich nichts anderes, Sir. Ich habe keine Augen in ihrem Sinne."

"Wie meinen sie das?"

"Ich navigiere mit Ultraschall durch die Gegend. Ich sende ein Ultraschallsignal aus und die Wellen, die zurück strahlen fange ich wieder auf. Anhand von Modulation und Stärke der Wellen erkenne ich zum Beispiel, das ihnen gerade das Blut in den Kopf schießt. Ich brauche kein Licht, um sehen zu können." Lemexx reagierte sofort auf diese Erleuchtung: "Ensign, ihre Untersuchung ist verschoben. Sie sind sofort im Dienst. Sie werden jetzt meine Augen sein und uns zur Brücke bringen!"

"Ja, Sir." Punktum verließen die beiden die Krankenstation...


"Das heißt also, wir können gar nichts machen? Wir kommen noch nicht mal von der Brücke runter?" Nika lief bei dieser Frage nicht nur ein Schauer über den Rücken. Jeliah antwortete darauf gewohnt gelassen und ruhig, als ob gar nichts wäre: "Korrekt. Wir werden hier warten müssen, bis der Systemausfall vorbei ist." Ensign Conners verlor die Beherrschung: "Systemausfall? Die Lebenserhaltungssysteme auf dem Schiff sind außer Betrieb. Wir könnten ersticken oder erfrieren, also sein sie verdammt noch mal nicht so pietätlos!" Katya Rubilowa ertastete Conners und drückte ihm leicht auf die Schulter, woraufhin er sich setzte. "Natürlich werden wir hier nicht nur rumsitzen und nichts tun. Commander McNamara, Ensign Conners, sie beide versuchen zum Maschinenraum zu kommen und versuchen heraus zu finden, was los ist. Lieutenant Fox, wir bleiben hier und prüfen sämtliche Systeme auf der Brücke, vielleicht finden wir doch noch irgendeine Möglichkeit, Licht ins Dunkel zu bringen. Das ist jedenfalls das einzige, was wir machen können."


Die Tür des Shuttles öffnete sich und das Scheinwerferlicht erhellte die Shuttlerampe der Baikonur. Mit einer Waffe in der Hand betrat ein Mann die Halle und ging auf das unbekannte Schiff zu, das direkt neben seinem Shuttle stand. In dem Moment, als er hinter das fremde Shuttle trat, wo sich offensichtlich dessen Tür befand, sprang diese auf und zwei Humanoide sprangen heraus - bewaffnet - und ebenso mit Scheinwerfern. Im nächsten Moment standen sich die drei Anwesenden gegenüber und blendeten sich gegenseitig. Botschafter Gonscha begann ruhig zu sprechen: "Nehmen sie bitte ihre Waffe runter. Sie sind uns zahlenmäßig unterlegen. Außerdem hoffe ich nicht, das all ihre Gäste an Board der Baikonur so behandelt werden." Corelli, der, mit seinem Phaser bewaffnet, gerade erst aus seinem Shuttle gestiegen war und nun schon in einen solchen Konflikt involviert war, traute seinen Ohren nicht: "Sie sind hier Gäste? Woher soll ich wissen, das SIE nicht für den Zustand des Schiffes verantwortlich sind?"

"Zustand? Was meinen sie denn damit? Wir dachten, wir werden gefangen gehalten und deswegen ist das Licht aus. Und wenn wir ihr Schiff erobern wollten, dann hätten wir doch schon lange unser Shuttle verlassen, meinen sie nicht?" Angesichts der beiderseitigen neuen Erkenntnisse entspannten sich beide Seiten langsam und ließen die Waffen sinken. Corelli versuchte Antworten zu finden: "Sie sind keineswegs Gefangene. Das ganze Schiff ist derzeit ohne Energie und ich bin quasi auch gerade erst angekommen. Mein Name ist Lieutenant Philipp Corelli. Und da gerade niemand anderes da ist: Herzlich Willkommen an Bord der USS Baikonur!"

Beide Parteien steckten die Waffen weg und gaben sich zur Begrüßung die Hand. "Es freut mich sie kennen zu lernen." Ging der Botschafter ein. Corelli konnte seine Neugier aber nicht unterdrücken: "Und sie sind? Verzeihen sie meine Neugier, aber ich weiß praktisch nicht bescheid, über die Situation hier. Wie gesagt, ich bin gerade erst..." Er deutete auf sein Shuttle.

"Mein Name ist Gonscha. Ratsbotschafter vom Konzil der vereinigten Elemente. Ich bin an Bord gekommen, um den friedlichen Kontakt zwischen unseren Völkern herzustellen."

"Na dann bin ich wohl ihr Willkommenscommite. Sehen sie mich als ihre Ein-Mann-Eskorte zur Brücke an."

"Vielen Dank. Lieber folge ich einem Mann, als allein durch ein Labyrinth zu stolpern. Aber sie sollten schnellstens Captain Rubilowa warnen. Die zerstrittenen Völker meines Planeten sind gegen die Präsenz der Baikonur hier. Deshalb befürchte ich auch, dass der Energieausfall durch eine ihrer Waffen verursacht wurden. Und sie werden jetzt bestimmt auf dem Weg hierher sein, um sich des Schiffs zu bemächtigen. Wir sollten also schnell handeln!"

"Dann auf zur Brücke."


Als sich die Tür zum Maschienenraum öffnete, konnte Lemexx nicht das Geringste sehen, anders als sein Begleiter Ensign Vega. Wenigstens konnte Ranoo aber die Schritte der Besatzungsmitglieder, die anwesend waren, hören und so rief er einfach, wen er suchte: "Mr. Zatar. Lemexx Ranoo hier. Ich habe hier einen Ensign Vega aus ihrem Stab mitgebracht. Ich dachte er könnte ihnen hilfreich sein, beim 'Anknipsen des Lichts'."


Auf der Brücke suchten Captain Rubliowa und Commander Fox immer noch nach alternativen Energiequellen, was scheinbar ziemlich aussichtlos war, als plötzlich die Stimme des Chefingenieurs Zatar erklang: "Maschienenraum an Brücke! Captain, können sie mich hören?" Verwundert und erleichtert tippte Rubliowa sich auf den Kommunikator und antwortete sofort: "Rubilowa hier. Mr. Zatar, wissen sie vielleicht, was hier los ist? Wieso haben wir keinen Funken Energie mehr? Und wieso laufen die Notagregate nicht?"

"Das kann ich auch noch nicht sagen, Captain. Wir versuchen die Notaggregate gerade per Hand anzukurbeln. Wenn alles klappt, sollten wir in wenigen Augenblicken wieder genug Energie für die Lebenserhaltung und das Licht haben. Alles weitere wird aber dauern. Wir tappen also genauso im Dunkeln, wie sie, Captain." Im selben Augenblick ging das Licht auf der Brücke und dem Rest des Schiffes an und das vertraute Summen der Lebenserhaltungssysteme war wieder zu hören. Conners und Katya atmeten auf.

"Sehr schön, Mr. Zatar, weiter so. Ich bin begeistert. Versuchen sie nun die Sensoren und die Schilde wieder aufzubauen. Halten sie mich auch dem Laufenden! Brücke ende."

Katya ging zu Ensign Conners hinüber und legte ihm ihre Hand auf die Schulter: Sehen sie Ensign, wir ersticken nicht. So schnell geben wir uns nicht geschlagen. Eine Schrecksekunde später flog ein Panel mit einem Knall aus der Seitenwand der Brücke. Conners und Rubilowa schnellten herum und zogen ihre ohnehin ungeladenen Waffen, doch dann erkannten sie eine Sternenflottenuniform. Der Mann half noch zwei weiteren zivilen Humanoiden aus dem Schacht und kam dann zur Captain herüber. Er baute sich vor ihr auf und nahm Haltung an: "Captain Rubilowa: Lieutenant Philipp Corelli meldet sich zum Dienst auf der USS Baikonur. Erbitte Erlaubnis an Board kommen zu dürfen!"

Voller Verwunderung vernahm die Captain seine Worte: "Erlaubnis erteilt. Stehen sie bequem Lieutenant und erstatten sie mir sofort Bericht über die... Umstände ihrer Ankunft. Wie sie sicher bemerkt haben, tapsen wir ziemlich im dunkeln!"


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 27 April 2011, at 17:01.