Hinweise | ANMELDEN

 

M E N U

 

 

::Home::

::News::

::Spielinfo::

::Flottenverband::

::Setting::

::Besatzung::

::Logbuch::

::Lexikon::

::Stilblüten::

::Kontakt::

 

From USS Baikonur

Verschnaufpause
Autor: Andasa
Sternzeit: 67.319,5


Die Baikonur schwenkte einem Blauwal gleich in die Umlaufbahn um Bajor ein, die schwermütige Eleganz wurde nur getrübt durch die offensichtlichen Beschädigungen des Schiffs an fast allen Teilen der Hülle. Quasi im Schlepptau zogen sich die Reste eines Transportergeleits, der noch vor wenigen Tagen eine große Ladung Tritanium transportiert hatte.

Auf der Brücke musste sich Captain Rubliowa gerade deftige Worte vom Vorsitzenden der bajoranischen Kommission für den Orbitalbau anhören. „Auf wen soll ich mich denn noch verlassen können?“, sagte der untersetzte Bajoraner mit hochrotem Kopf. „Wir sind mit dem Bau schon vier Wochen im Verzug, vier Wochen was soll ich denn meinen Leuten erzählen hä!!“ Er ließ den Captain der Baikonur gar nicht erst zu Wort kommen. „Das ist doch wohl eine Unverschämtheit, einfach so verloren!“ Er wartete gar nicht auf eine Antwort. „Ist das vielleicht ein Kriegsschiff oder eine Weltraumgurke, sind sie vielleicht ein Captain oder nur eine Pappfigur??“ Er steigerte sich von Satz zu Satz noch mehr in seine, doch recht planlose Wut hinein. „In den Subraum ist das Tritanium also verschwunden, in den Subraum.“ Es hatte ein gewisses komödiantisches Potential, was der Mann auf dem Bildschirm so trieb, Ensign Kvam musste sich ein Lachen verkneifen. Langsam schien es auch dem Captain zu bunt zu werden, mit einer kurzen Bemerkung schnitt sie dem Bajoraner das Wort ab.

„Dann legen sie doch Beschwerde gegen den Überfall auf den Konvoi ein.“ Sie gab ein kurzes Zeichen mit der Hand und die Verbindung wurde geschlossen.


[Zur gleichen Zeit auf Deck 4 der Baikonur]

Doktor Bata Karel betätigte den Türmelder am Quartier von Jebediah Smock, der Viertelsklingone öffnete die Tür nach einigen Sekunden.

„Oh Miss Bata.“, begrüßte er die Schiffsärztin. Er schien sie nicht erwartet zu haben. „Was verschafft mir die Ehre ihres Besuchs?“, fragte er zugleich.

„Nun, ich habe erfahren dass sie, ebenso wie ich einst, in der Zaitinprovinz groß geworden sind und da der Captain der Crew einen dreitägigen Landurlaub genehmigt hat, wollte ich sie fragen, ob sie mich dorthin begleiten wollen.“ In Smocks Gesicht zeichnete sich eine Mischung aus Verwunderung und Neugier ab. „Also sicher würde ich gerne mit ihnen nach Bajor gehen, aber die Reparaturen auf der Baikonur lassen solch eine Reise kaum zu… Jedenfalls für mich.“, fügte er schnell hinzu. Jebediahs Erinnerungen an Bajor waren nicht die besten und eigentlich verspürte er keine Lust, jemals wieder an diesen Ort zurückzukehren. Aber die Ausrede mit der Belastung durch die Reparaturen zog nun wirklich nicht. Ferkon Zatar hatte ihm frei gegeben, wie fast der gesamten Maschinenraumcrew. Die Schäden an den inneren Systemen hielten sich in Grenzen und es gab hauptsächlich an der Außenhülle Arbeit. Schon bereute er es zutiefst, so gedankenlos die Unwahrheit gesagt zu haben.

„Oh, schade.“, gab die Ärztin ihre Enttäuschung zu verstehen. „Aber sollten sie es sich doch anders überlegen, ich werde um 0700 Morgen auf die Oberfläche beamen.“


„Computerlogbuch der USS Baikonur, Captain Rubliowa.

Es ist niemals leicht den Tod eines Crewmitglieds zu verschmerzen, auch wenn mir diese Crew noch relativ unbekannt ist. Die letzten Tage haben uns schwere Verluste zugeführt, nicht nur ein Teil dieser Besatzung ließ ihr Leben, auch in uns allen ist etwas gestorben. Diese Mannschaft hat in wenigen Tagen mehr Schrecken gesehen, als manch Andere nach vielen Jahren. Ein Teil dieser speziellen Mannschaft zu sein, ist sowohl Ehre als auch schwere Bürde. Wir alle tragen diese Uniform und tun unsere Pflicht zum Wohl aller in dieser Förderation.“

Katya lehnte sich in ihrem Sessel zurück und studierte noch einmal ihren Eintrag, die Ereignisse der letzten Tage spukten noch immer wie Geister durch ihren Kopf. Sie las jedes Wort ein zweites Mal. „Es ist nicht zu pathetisch, es ist wahr.“, sagte sie zu sich beim betrachten der doch schweren Worte. „Ich werde sie nicht verändern.“, murmelte sie.

Schnell tippte sie ein zweites Mal auf den Bildschirm. „Zusatzeintrag Captain Rubliowa, nach Ablieferung der restlichen Fracht auf Bajor ist der Crew ein Landurlaub von vier Tagen auf Bajor gestattet, um sich von den Strapazen zu erholen, Ende der Eintragung.“ Sie hätte gerne noch das ungebührliche Verhalten des Abgesandten der Bajoraner erwähnt, doch es widerstrebte ihr zutiefst, diesen Widerling in seiner Profilneurose auch noch zu unterstützen. Sie würde über den ganz normalen Weg Beschwerde einlegen. Fast die gesamte Crew war bereits von Bord, einzig Chefingenieur Ferkon Zatar, Jeliah Fox und Andasa waren von ihrer Führungscrew auf der Baikonur geblieben. Der Hauptteil war nach Bajor gereist, um sich zu erholen.

Aber besonders sorgte sie sich um Matt der mit dem Tod seiner Schwester nur schwer klarzukommen schien. Sie strich sich mit einer schweren Ausatembewegung durch das Haar. Vor ihr lagen drei Datenpadds - die letzte Arbeit, bevor sie selbst auch ihren Landurlaub nehmen würde. Die Wanderausstellung Neoromulanischer Renaissancekunst hatte auf Bajor Station gemacht und war quasi ein Muss. Sie nahm sich das erste: „Fortschrittsbericht Alpha Gamma 304 Ensign Richardson. Die Hülle am Bug zu 92% wiederhergestellt, voraussichtlich bis in drei Stunden vollständig instandgesetzt.“ Katya quittierte kurz und widmete sich dem zweiten Bericht. „Modulationsantrag Sierra Golf Alpha Lieutenant Andasa für die Phaserbanken drei und vier.. “ Wieder drückte Katya auf den Knopf und quittierte kurz. Das letzte Padd lag nun vor ihr. „Alpha Foxtrott Gamma Bestandsauffrischung Krankenstation von Dr. Bata Karel.“ Erleichtert legte sie den Finger auch bei diesem Antrag auf Bestätigen und legte die Padds wieder unter ihren Schreibtisch. Sie erhob sich langsam von ihrem Stuhl und streckte sich. Langsam, fast schlurfenden Schrittes, trat sie aus dem Bereitschaftsraum auf die Brücke.

Jeliah Fox stand vom Kapitänssessel auf und meldete: „Captain auf der Brücke.“ Innerlich lobte Katya das Pflichtbewusstsein ihrer Sicherheitschefin, denn außer ihnen war nur noch Ensign Kvam auf der Brücke anwesend.

„Miss Fox sie haben für die Zeit meines Landurlaubs die Brücke, ich bin aber weiterhin jeder Zeit erreichbar, falls es Schwierigkeiten geben sollte.“ Jeliah nickte. Sie setzte sich wieder.

Katya verließ die Brücke und fuhr mit dem Turbolift zu ihrem Quartier. Sie setzte sich auf ihr Bett und schaute noch einmal ihre Sachen durch, die sie mit nach Bajor nehmen wollte. „Brücke an Captain Rubliowa.“

„Sprechen sie.“, antworte sie kurz.

„Das Hauptquartier für sie auf einer verschlüsselten Frequenz.“, hörte sie Ensign Kvam aus ihrem Commsystem sprechen.

„Dann legen sie das Gespräch bitte in mein Quartier.“, entgegnete sie knapp. Ihr Quartiersbildschirm zeigte kurz das Emblem der Sternenflotte, bevor sie Admiral Shniklukreis und einen anderen Admiral zu sehen bekam.

„Captain Rubliowa.“, begann Shniklukreis zu sprechen. „Es freut mich sie wohlbehalten wiederzusehen.“, sagte er betont ernst.

„Admiral, es freut mich ebenfalls sie zu sehen.“, erwiderte sie den Gruß.

„Miss Rubliowa, ich würde mich gerne mit ihnen über die von ihnen zu Protokoll gegebenen Ereignisse der letzten Tage unterhalten.“, sagte der Admiral mit ruhiger fester Stimme. Katya fiel auf, dass er den zweiten Admiral nicht vorgestellt hatte und der ernste Ausdruck in seinem Gesicht gefiel ihr auch nicht.

„Sicher Admiral, womit kann ich ihnen helfen?“, fragte sie ohne sich ihre Argwohn anmerken zu lassen und machte dabei eine ausladende Bewegung.

„Wir werden an Bord kommen.“, sagte Shniklukreis, als habe er die letzten Worte des Captains überhört. „Die USS Thor wird in vier Tagen bei Bajor eintreffen und wir werden alle Beteiligten selbst befragen.“

Katya setzte sich zurück und fühlte Hilflosigkeit und Wut in sich aufsteigen. Es kränkte sie, dass man ihr selbst und der Crew offensichtlich keine vollständige Aufklärung der Ereignisse zutraute.

„Wir werden hier sein.“, machte sie etwas schnippisch ihrem Unmut Luft.

„Da wäre noch etwas:“, fügte Admiral Shniklukreis hinzu. „Ich möchte, dass sie alle an dem Außenteam beteiligten Besatzungsmitglieder unter besonderer Beobachtung halten. Ich möchte, dass sie zusätzlich die schiffsinternen Kommandocodes und Autorisationen für die Zeit der Untersuchung einfrieren!“ Katya erschrak als sie das hörte.

„Gibt es einen speziellen Grund für diese Maßnahme?“, fragte sie unverhohlen.

„Wir wollen kein Risiko eingehen, sehen sie es als eine Art Sicherheitsmaßnahme.“, versuchte der Admiral sie zu beruhigen.

Doch Katya beruhigte sich keineswegs, auch wenn sie klein bei zu geben schien. „Jawohl Admiral.“, sagte sie schließlich.

„Und, Miss Rubliowa, ich muß sie wohl nicht erst darüber aufklären, dass der Inhalt dieses Gesprächs diskret zu behandeln ist!“ Der Bildschirm wurde schwarz als Shniklukreis das Gespräch beendete.

„Computer.“, befahl sie. „Stelle eine Verbindung zu Commander McNamara auf Bajor her.“ Es vergingen wenige Sekunden.

„McNamara hier.“

Katya kam schnell zum Punkt: „Miss McNamara kommen sie bitte unverzüglich aufs Schiff zurück, ich erkläre ihnen alles vor Ort.“, erklärte sie kurz.

„Ja Ma`am.", quittierte ihr erster Offizer kurz.


„Ähhm Miss...“ Oh, das war Chefingenieur Zatar peinlich. Er war sich sicher alle Maschinenraumtechniker zu kennen, doch den Namen dieses Ensigns hatte er von Anfang an nicht behalten können.

„Meinen sie mich Sir?“, entgenete der etwas untersetzte blonde Ensign etwas unsicher. „Ja, Ensign. Ich hab hier eine leichte Abweichung im Energiefluss im Verteidigungsbereich Delta und Gamma, können sie dass mal kurz überprüfen?“ Der Ensign nickte und setzte sich vor eine freie Konsole, Ferkon nahm sich vor, so schnell wie möglich noch einmal alle Crewmen in seinem Stab auswendig zu lernen, um solche Peinlichkeiten zu vermeiden.

„Ja Sir, es stimmt. Es scheint als würden die Phaserbänke drei und vier nur noch auf 10% Bereitschaft laufen.“, gab der Ensign bekannt. „Es sieht nicht so aus, als würde es ein Energieleck geben, es scheint, als habe jemand einfach die Leistung heruntergerdreht.“, ergänzte er seinen Bericht.

„Das sehe ich ähnlich. - Zatar an Captain Rubliowa.“

„Sprechen sie.“, gab der Captain kühl zurück.

„Es scheint, als habe jemand das Energieniveau der Phaserbänke 3 und 4 auf 10% reduziert, wissen sie etwas davon?“

„Es tut mir leid Mister Zatar, ich habe im Moment keine Zeit, mich um dieses Problem zu kümmern. Fragen sie bei Lieutenant Andasa nach, es ist schließlich sein Ressort.“


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 26 April 2011, at 15:57.