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From USS Baikonur

Schiffstausch
Autor: Nika McNamara
Sternzeit:


Josephine deVille spürte das vertraute Kribbeln des Transportervorgangs, als sie zusammen mit ihrem Team auf Veridian III materialisierte. Für wenige Sekundenbruchteile tanzten bunte Lichter vor ihren Augen vorbei, dann nahm sie die veränderte Umgebung wahr.

Der Eingang zum Forschungslabor lag nur wenige Meter entfernt und die anderen Elite Force-Teams sowie eine kleine Abordnung von Sicherheitsoffizieren hatten, wie geplant ebenfalls in der Nähe materialisiert.

Einige, wenige Gesten genügten, um alle in Bereitschaft zu versetzen. Dann betrat deVille ihrem Team voran den Gebäudekomplex. Die erste Tür war nur eine Art Schleusentür, die in einen größeren Vorraum führte.

deVilles Blick streifte nur flüchtig durch den leeren Raum, dann gab sie Hoijers, der mit dem Bravo-Team ebenfalls gerade herein gekommen war, ein Zeichen. Sie deutete auf die vor ihnen liegende Tür, sowie auf die darüber angebrachte, altmodisch wirkende Kamera.

Hoijers nickte. Er würde mit seinem Team erst diese Spuren untersuchen, bevor sie weiter gingen.

Tatsächlich saß besagte Kamera mehr als schief auf ihrer Halterung und die dunklen brandähnlichen Flecken an der Tür war ein noch eindeutigeres Zeichen, dass sich hier jemand unberechtigten Zutritt verschafft hatte. Dort wo einmal ein Erkennungssensor neben der Tür gewesen war, befand sich nur noch ein skurilles Loch.

Auch wenn der Tricorder anzeigte, dass sich innerhalb seiner Reichweite niemand auf der anderen Seite der Tür aufhielt, war die Elite Force-Leaderin auf alles gefasst. Die Tür war – wie zu erwarten – nicht verschlossen und einfach zu öffnen.

Vor deVille lag der völlig verwaiste Hauptkorridor. Die Waffe im Anschlag, rückte sie weiter unbeirrt vor.

Nachdem die Warpsignatur des Bird of Prey erwiesener Maßen aus dem System hinaus führte, lag zwar die Vermutung nahe, dass auch von seiner Crew niemand mehr hier war, doch es war natürlich nicht ausgeschlossen, dass ein paar Besatzungsmitglieder hier geblieben waren. Genauso war es denkbar, dass das Raumschiff mit nur einer Minimal-Besatzung das System verlassen hatte und ein Großteil der Crew versuchte – wie vermutet – hier Trilithium herzustellen.

Falls tatsächlich noch jemand von dem Bird of Prey hier war, würden sie es sicher gleich erfahren. Diesen Korridor zu überwachen, war die beste Art, sich hier auf mögliche Eindringlinge vorzubereiten.

Auch hier waren in regelmäßigen Abständen Überwachungskameras angebracht, die aussahen, als seien sie beschossen worden. Aber es gab wesentlich bessere Methoden ‚ungewünschte Besucher’ zu entdecken, als gut sichtbar angebrachte Kameras.


Auf der Brücke der Baikonur wartete man indes auf erste Meldungen von der Oberfläche. Viel mehr konnte jetzt auch gar nicht getan werden. Die Warpsignatur des Bird of Prey verlor sich irgendwo knapp außerhalb des Veridian-Systems nahe einem Asteroidenfeld. Wenn es sich hierbei also um eine Schnitzeljagd handelte, dann befand sich der nächste Schnipsel vermutlich irgendwo hier.

Rubliowa und McNamara steckten die Köpfe über den bisher gesammelten Informationen zusammen und versuchten beide irgendetwas Neues darin zu entdecken. Floyd zog es vor, alle Daten zu sammeln, die er augenblicklich über das System zusammenkratzen konnte, um vielleicht auf diesem Wege weitere wichtige Informationen zu entdecken. Smock trommelte gelangweilt, wenn auch leise, auf der Konsole vor sich herum. Er war nicht für den Brückendienst geschaffen. Wenn er wenigstens an der Sensor-Effizienz Modifikationen hätte durchführen können, hätte er noch einen Sinn darin gesehen. Aber Zatar hatte deutlich zu verstehen gegeben, dass die einzige Aufgabe des Ensigns darin bestand, die Systeme im Auge zu behalten und bestenfalls die Energieverteilung umzupriorisieren. Eine recht eintönige Aufgabe, wie Smock fand – zumal das eigentlich in den Arbeitsbereich des Ops-Offiziers fiel.

Erst das Räuspern der Kommandantin, das unverkennbar ahn ihn gerichtet war, ließ Smock aufmerken. Offensichtlich war das Trommeln seiner Finger doch lauter gewesen als beabsichtigt. Nicht einmal DAS konnte oder vielmehr durfte man auf der Brücke. Er hob beide Hände zum Zeichen, dass er verstanden hatte und damit aufhören würde, dann faltete er verkrampft die Hände ineinander und wunderte sich unwillkürlich wie selbstverständlich seine neue Hand bereits geworden war.

„Die Sensoren registrieren ein sich näherndes Schiff.“, meldete Floyd nur wenige Augenblicke später.

„Auf den Schirm“, verlangte Rubliowa und fragte: „Können Sie es identifizieren?“ „Alarmstufe: Gelb.“, setzte McNamara nach. Sie wollte kein Risiko eingehen. Kaum hatte sie die Anweisung ausgesprochen, fühlte sie sich auch schon bestätigt. Was auf dem Schirm noch als winziger Punkt erschien, wurde von Floyd identifiziert: „Es ist der Bird of Prey.“

„Roter Alarm!“, korrigierte McNamara. „Informieren Sie das Außenteam.“

„Geben Sie auch Botschafter Worf Bescheid“, fügte Rubliowa hinzu. In die kurz aufgetretene Unruhe auf der Brücke kehrte geschäftige Routine ein. Die Kommandantin setzte sich ein wenig aufrechter und schaltete sich diverse Übersichten auf die Armlehne. „Rufen Sie sie.“

Noch während sich die Ansicht auf dem Sichtschirm änderte und die düstere Brücke des klingonischen Schiffes zeigte, wollte die Russin bereits ihren nächsten Befehl geben: „Audio…“ Sie hielt inne. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass der Ruf angenommen würde und hätte in diesem Fall eine reine Sprachnachricht geschickt.

Umso größer stand ihr die Überraschung ins Gesicht geschrieben, als ihr das blasse, menschlich wirkende Gesicht eines Mannes entgegenblickte. „Guten Tag“, begrüßte der Unbekannte sie und scheiterte bei dem Versuch, ein freundliches Lächeln aufzusetzen.

„Guten Tag.“, erwiderte Rubliowa und versuchte ihrerseits, ihre Überraschung zu überspielen. „Würden Sie sich identifizieren?“ Die Frage klang etwas gereizter, als beabsichtigt.

Der Fremde betrachtete sie geringschätzig. „Wie wäre es denn, wenn SIE sich zuerst Mal vorstellen würden?“, schlug er säuerlich vor.

Rubliowa unterdrückte ein Seufzen und beschloss dann der Aufforderung nachzukommen: „Ich bin Captain Ekaterina Rubliowa. Kommandantin der USS Baikonur. Wir haben die Spur Ihres Schiffes von Starbase 332 hier her verfolgt…“ Mit der Erwähnung der letzteren Information erhoffte sie sich ein Zeichen des Erkennens oder vielleicht sogar eines Schreckens im Gesicht ihres Gegenübers. Seine Miene blieb jedoch annähernd unbewegt. Wenn er etwas mit dem Anschlag auf die Starbase zu tun hatte, wusste er es also gut zu verbergen. „Achso. Verstehe.“, antwortete er, als sei ihm gerade etwas klar geworden. „Ich bin Eric Trasla. Forschungsassistent von Doktor Disgracik und verantwortlich für die technischen Gerätschaften in Labor 2.“ Er rümpfte kurz die Nase und fügte hinzu: “Mir scheint, wir suchen die gleichen Leute...“

Rubliowa stutzte. „Sie arbeiten hier im Labor?“

„Normalerweise: Ja. - Heute bin ich anderweitig unterwegs, wie Sie sehen.“ Rubliowa stand das Unverständnis offensichtlich ins Gesicht geschrieben. So hielt es Trasla für angebracht, die Kommandantin in das Labor einzuladen, um Licht in die Dunkelheit zu bringen, in der „auch wir gerade tappen.“, wie er zugab.

Doch ehe die Captain dem zustimmte, wandte sie sich an Lieutenant Wang, der zurzeit Mittelsmann zwischen Baikonur und dem Außenteam spielte. „Major deVille meldet, dass der gesamte Komplex gesichert ist. Es befinden sich keine Besatzungsmitglieder des Bird of Prey dort unten.“

Rubliowa nickte die Information ab und antwortete Trasla dann, indem sie Wang anwies: „Informieren Sie sie, dass Commander McNamara hinunter beamt und dass Mister Trasla ebenfalls gleich eintrifft.“ Sie wandte sich wieder an den Forschungsassistenten. „Ich vermute Sie sind in Begleitung eines Teams?“ „Selbstverständlich“, bestätigte er. „Wir... 'parken' im Hangar der Station.“ „Gut. Ich schlage vor, Sie treffen sich dort.“ Rubliowa wartete nur die Zustimmung ihres Gesprächspartners ab, dann beendete sie die Übertragung und nickte ihrer Nummer eins zu.

McNamara war bereits auf dem Weg zum Turbolift. „Tarlan soll mich am Eingang treffen und deVille soll sich mit einem oder zwei Teams den Bird of Prey genauer ansehen.“, sagte sie.

Smock sprang von der Konsole auf: „Captain...“

Rubliowa wandte sich dem Techniker zu und hob beschwichtigend eine Hand „Die Major soll alle relevanten Daten hierher übermitteln.“


Lieutenant Tarlan hatte mit seinem kleinen Team Stellung vor dem Eingang der Forschungsstation bezogen. Lange musste er nicht auf die Ankunft des ersten Offiziers warten.

„Commander“, empfing er sie nur knapp.

McNamara nickte. „Geben Sie mir eine Übersicht.“, verlangte sie. Während der Sicherheitschef sie in den Gebäudekomplex hinein begleitete, fasste er kurz zusammen, was sie bisher vorgefunden hatten. „Wie Sie sehen können, waren die Klingonen hier. Sie haben sich mit Waffengewalt Zutritt zum Inneren verschafft. Es gibt nur zwei leicht Verletzte, die bereits versorgt wurden. Aber die Sicherheitssysteme wurden zerstört und die Kommunikationsphalanx beschädigt. Die meisten Wissenschaftler haben sich in Labor 3 verschanzt. Als sie vermuteten, dass die Eindringlinge weg seien, ist eine handvoll Leute aufgebrochen, um den Rest der Station zu untersuchen. Doch es ist bisher niemand zurück gekehrt.“

„Eine handvoll Leute? Geht es etwas genauer? Gehörte Trasla dazu?“, hakte die Commander nach. Sie hielt mühelos mit Tarlans Tempo Schritt.

„Namen kenne ich nicht.“, meinte er und hielt kurz vor einer sich öffnenden Tür an.

„Wurde etwas gestohlen?“, wollte McNamara weiter wissen. Sie sah sich in dem Hangar knapp um. Major deVille und ihre Teams waren bereits hier und warteten, bis die soeben eingetroffenen Personen den Bird of Prey verlassen hatten.

„Die Gerätschaften scheinen vollzählig zu sein. Die gelagerten Substanzen waren in einer Kühlkammer gesichert...“, berichtete Tarlan weiter.

„Das Schiff ist weg!“, warf Trasla ein, der sich den beiden näherte. „Warum sonst sollten wir mit diesem... Objekt unterwegs sein.“, knurrte er.

Nika schüttelte etwas ungläubig den Kopf. „Also, verstehe ich das richtig? Sie wurden von Klingonen überfallen, die ihren Bird of Prey da gelassen haben. Und das Schiff, das zu diesem Labor gehört, haben sie geklaut?“

„Kurz und knackig. Ja. Aber Klingonen waren das keine. Zumindest habe ich keinen gesehen.“, sagte Trasla. Er atmete ein paar Mal tief durch, als könne er selbst nicht glauben, was hier alles geschehen war. „Entschuldigen Sie mich – ich möchte mich bei Doktor Disgracik zurück melden. Sie weiß vermutlich noch nicht, dass wir mit dieser Schrottlaube weg waren.“

„Langsam, langsam“, bremste die Commander den Forschungsassistenten. Allmählich dämmerte ihr, dass die ursprüngliche Crew des Klingonenschiffes hier zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen versucht hatte. Nicht nur, dass sie ihre Verfolger auf diese Weise auf eine möglicherweise falsche Fährte gelockt hatten, durch die genaue Untersuchung der Umstände hier, gewannen sie auch wertvolle Zeit auf ihrer Flucht – ganz davon abgesehen, dass sie einen auf Kampf ausgelegten Bird of Prey gegen ein schnelleres Forschungsschiff eingetauscht hatten, das in Föderationsraum wesentlich unauffälliger war. „Die Kommunikationssysteme der Forschungsstation sind defekt. Sie sind doch mit diesem Schiff nur deshalb gestartet, um einen entsprechenden Notruf abzusenden!?“, hakte Nika skeptisch nach. „Hoffe ich zumindest...“

„Theoretisch.“, gab Trasla zu. „Aber ich muss sagen, dass wir diese Absicht vernachlässigt haben, nachdem wir im Orbit waren und die Signatur der Newton noch orten konnten.“

Tarlan hob skeptisch eine Augenbraue. „Sie haben die Terroristen verfolgt?“

„Nun ja...“, stammelte der Forschungsassistent, dem bisher offensichtlich nicht klar gewesen war, was er da getan hatte. „Wenn Sie das so sagen, klingt das...“ Er seufzte. „Gut, ich gebe zu – das war wohl etwas... unüberlegt.“


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 16:00.