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From USS Baikonur

Schnitzeljagd
Autor: Nika McNamara
Sternzeit:


Nachdem Captain Rubliowa endlich ein paar wertvolle Informationen von Botschafter Worf erhalten hatte, hatte sie keine Zeit verschwendet, die Führungscrew der Baikonur einzuweihen. Inzwischen hatte die Versammlung sich schon wieder aufgelöst und Captain und Commander saßen in Rubliowas Raum beim üblichen Nachmittagsbriefing.

Einerseits war die Kommandantin froh, dass endlich ein wenig Licht in die Angelegenheit gekommen war. Andererseits verkomplizierten speziell diese neuen Informationen natürlich die gesamte Situation. Denn so beruhigend es war zu wissen, dass nicht der Klingonische Hohe Rat hinter dem Angriff auf Starbase 332 steckte, so beunruhigend war es, nichts über die Gruppe zu wissen, die tatsächlich dafür verantwortlich war.

Dass der Sohn des Botschafters zu dieser Gruppe gehörte – sie möglicherweise sogar anführte – war in einer Wüste nur ein einsamer Tropfen. Nicht einmal Worf wusste Näheres über die Hintergründe des Überfalls auf die Sternenbasis. Daher war Katya nach einiger Überlegung zu der Befürchtung gelangt, dass der Botschafter im weiteren Verlauf dieser Mission noch hinderlich werden konnte. Sicher wollte er keinen Konflikt zwischen Klingonischem Reich und der Föderation riskieren und das Verhältnis zu seinem Sohn mochte noch so angespannt sein – allein die Tatsache, dass er jetzt hier war, bewies, dass er bereit war einzugreifen.

„Hm“, lachte Nika ironisch auf. „Ich muss zugeben, dass ich bei näherer Überlegung nicht gedacht hätte, dass wirklich Klingonen hinter dem Angriff stecken.“

„Nicht?“, hakte Katya nach. „Ich hatte heute Morgen einen anderen Eindruck...“ Ihre Stellvertreterin zuckte die Schultern. „Ich glaube, da war ich mir selbst nicht so sicher, was ich denken sollte. Einerseits wirkte alles schon... nunja... 'über-eindeutig'. So als wollte jemand den Klingonen was in die Schuhe schieben. Aber es machte mich schon stutzig, dass Botschafter Worf der einzige war, den die Angelegenheit wirklich zu interessieren schien. Der Hohe Rat hätte doch im Normalfall sofort seine Unschuld beteuert.“

Die Kommandantin nickte zustimmend. „Davon gehe ich auch aus. Und vermutlich hätten sie auch deutlich mehr Interesse gezeigt das ganze aufzuklären. Dass sie das nicht tun, liegt sicher nur daran, dass Worf gute Beziehungen hat...“ Sie nippte grübelnd an ihrem Tee. Eine Sache wollte ihr seit dem Gespräch mit dem Botschafter nicht aus dem Kopf gehen. „Ich frage mich, ob er wirklich seinen Sohn töten würde.“ Eigentlich war es mehr eine rhetorische Frage, aber Nika ging trotzdem darauf ein. Sie schien bereits ähnliche Überlegungen angestellt zu haben.

„Das habe ich mich auch schon gefragt. Und ich frage mich auch, inwieweit wir es verhindern könnten und/oder dürften.“

Katya sah sie ernst an und nickte zum Zeichen, dass ihr gegenüber fortfahren sollte. „Diese ganze Angelegenheit wird nicht erst dann zum Problem, wenn wir den Bird of Prey nicht aufhalten können. Worf ist durch die Taten seines Sohnes schon jetzt - faktisch – entehrt. Er hat dem Klingonischen Reich immer die Treue gehalten, das ist mit Sicherheit der einzige Grund, warum man ihm die Gelegenheit gibt,... wie soll ich sagen... ?“

„Seine Ehre zu retten.“, ergänzte die Russin.

Nika nickte. „Das dürfte der einzige Weg sein, seine eigene Ehre vor dem Hohen Rat wieder herzustellen.“

„Alles Aspekte, die wir nicht außer Acht lassen dürfen“, bestätigte Katya. Dennoch glaubte sie nicht, dass es Worfs Absicht war, seinen Sohn zu töten. Nach allem was sie über den Klingonen wusste, war ihm seine Ehre zwar nicht egal, sie bestimmte aber auch nicht sein Leben in dem Maße, wie man es von einem 'Bilderbuch-Klingonen' erwartete. „Aber Botschafter Worf war schon einmal entehrt. Ich denke nicht, dass sich seine Einstellung bezüglich Ehre grundlegend geändert hat. Und wenn es ihm darum ginge, einen ehrlosen Klingonen zu töten, wäre er nicht mit einem Föderationsschiff unterwegs – da hätte ihm ein ganzes Heer von Kriegern zur Verfügung gestanden, nicht wahr?“


Etwa zur gleichen Zeit beugten Tarlan und Joe deVille sich über ein Schema der Forschungsstation auf Meridian 8. „Es gibt nicht sehr viele Ausweichmöglichkeiten oder Verstecke dort unten.“, erkannte der Sicherheitschef ganz richtig. „Mein Team wird den Zugang sichern, aber wenn die Klingonen wirklich schon dort sind, werden sie Sie vermutlich schnell bemerken.“ deVille ließ ihren Blick kritisch den Hauptkorridor entlang schweifen. Es gab überhaupt keine Nischen und nur sehr wenige Abzweigungen, die aber erst in der Nähe des Hauptlabors begannen. Falls die Klingonen schneller waren als sie, würde es dort keinerlei Deckung geben und als Eindringlinge würden sie wie auf dem Präsentierteller sitzen. Das bedeutete, dass sie zusätzliche Blendgranaten brauchen würden.

„So lange Sie uns von draußen auf unerwartete Gesellschaft vorbereiten können und uns den Rücken frei halten, stehen unsere Chancen ganz gut. So wissen wir wenigstens von wo wir angegriffen werden...“, meinte deVille ruhig. Sie war einigermaßen zuversichtlich, es mit der Besatzung eines Bird of Prey aufnehmen zu können. Da es sich nicht um eine offizielle Crew handelte umso mehr. Natürlich war weithin bekannt, dass jeder Klingone auch ein Krieger war. Aber in den Trainingssimulationen, die sie mit ihrem Team absolvierte, hatten sie es gewöhnlich mit mehr als nur einer gut ausgebildeten gegnerischen Kampfeinheit zu tun. Da sie diese eher kleine Gruppe aber auch nicht unterschätzen wollte, ging sie alles lieber doppelt und dreifach durch und wollte alle Eventualitäten berücksichtigen.

Daher war Tarlans Hilfe bei dieser Mission ihr durchaus willkommen. Davon einmal abgesehen waren ihre Teams inzwischen sehr gut auf einander eingespielt, so dass sie keinerlei Bedenken hatte, einem 'normalen' Sicherheitsteam das Sichern des Eingangs zu überlassen.


Bereits wenige Stunden später erreichte die Baikonur das Meridian-System, an dessen Rand das Schiff unter Warp fiel.

Floyd hatte den Moment genau abgepasst, um seine vorbereiteten Scanns zu starten. Rubliowa wartete bereits gespannt, was er ihr mitteilen würde. „Keine besonderen Vorkommnisse, alle Werte innerhalb der Norm.“, berichtete er fast schon ein bisschen misstrauisch.

„Irgendwelche Hinweise auf ein getarntes Schiff in der Nähe?“, wollte die Russin wissen.

Das konnte der Wissenschaftler nur verneinen. „Sieht nicht danach aus.“ „Was ist mit ihrer Warpsignatur?“, hakte McNamara nach.

Lieutenant Floyd brummte etwas vor sich hin. „Wenn wir die zum Vergleich hätten, könnte ich das beantworten...“

„Hatten wir die unbekannten Signaturen bei Sternenbasis 332 nicht eingegrenzt?“ „Auf 20. Ja“, antwortete der Formwandler. „Ich stelle bereits Vergleiche mit sich zersetzenden Signaturen in diesem System an.“ Es dauerte einige Sekunden, dann ertönte das bestätigende Piepen des Computers. Floyd nickte zufrieden. „Eine Übereinstimmung.“, informierte er und legte eine Darstellung der entsprechenden Route auf den Hauptschirm.

„Die sind doch längst weg!“, schnaubte Smock verächtlich. Zatar hatte ihn für die Mission quasi an die technische Konsole auf der Brücke verbannt. So war wenigstens ein viertel Klingone auf der Brücke um seine Sichtweise der Dinge darzulegen.

„Was soll das heißen?“, fragte Rubliowa scharf. „Wissen Sie etwa etwas?“ Smocks Miene verfinsterte sich. Er hatte ohnehin nicht erwartet, dass jemand, der von einem bequemen Stuhl mitten auf der Brücke verwöhnt war, seine Vermutung nachvollziehen konnte.

„Woher denn?“, stellte er die Gegenfrage. Auch wenn er sich in letzter Zeit die größte Mühe gegeben hatte, sich besser an die Förmlichkeiten der Sternenflotte anzupassen, wollte es ihm diesmal nicht gelingen, eine winzige Spur von Geringschätzigkeit aus seiner Stimme zu verbannen.

„Wieso denken Sie dann, dass 'die' schon weg sind?“, wollte die Kommandantin wissen. Floyd räusperte sich indes, um auf die Darstellung auf dem Schirm aufmerksam zu machen. Der gekennzeichneten Route zufolge war das Schiff inzwischen tatsächlich wieder weg und hatte das Meridian-System längst verlassen.

Nachdem sowohl Rubliowa als auch die übrigen Anwesenden diese Information zur Kenntnis genommen hatten, richtete die Kommandantin ihren Blick wieder auf den Viertel-Klingonen. „Also?“

Smock atmete hörbar aus. „Das ist doch nichts weiter als ein Katz-und-Maus-Spiel. - Sternenbasis 332 ist eine Standard-Raumstation. Ihre Bewaffnung reicht aus, sich mühelos gegen zehn Bird of Prey zur Wehr zu setzen. Dieser Angriff muss gut geplant gewesen sein. Die Angreifer wussten genau wann und wie sie zuschlagen mussten. Außerdem hatten sie einen ausreichenden Vorsprung vor uns. Dann hätten wir ihre Signatur hier gar nicht mehr gefunden. Es wäre töricht...“, er stockte kurz, weil er befürchtete, Rubliowa könnte das auf sich beziehen, fuhr dann aber fort und beschloss nicht weiter darauf einzugehen. „...zu glauben, dass die sich unfreiwillig hier her verfolgen lassen, wenn sie einen so präzisen Plan hatten, was die Sternenbasis betrifft.“

„Also gut“, meinte Rubliowa zögernd und befand ebenfalls, dass die etwas unglückliche Wortwahl des Ensign genau das war – eine unglückliche Wortwahl. Es gab jetzt wirklich wichtigere Dinge zu bedenken. Warum sollte man sie hier her locken? Denn in diesem Punkt hatte der Ensign recht – der Bird of Prey hatte einen beachtlichen Vorsprung vor ihnen gehabt. Genug Zeit vermutlich um Trilithium herzustellen und von hier zu verschwinden ohne dass man die Warpsignatur hätte weiter verfolgen können. „Können wir feststellen, ob jemand – oder etwas - in das Labor hinein oder heraus gebeamt wurde?“

„Nicht von hier aus.“, antwortete Floyd. „Aber wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf: Ensign Smock hat vermutlich recht.“

Rubliowa hob beschwichtigend die Hand. „Dem stimme ich zu.“, sagte sie und nickte dem Viertel-Klingonen anerkennend zu. „Aber selbst wenn das hier nur die Schnipsel einer Schnitzeljagd sind, dann müssen wir ihnen dennoch folgen, um herauszufinden, warum diese Spur gelegt wird und wo sie uns hin führen soll...“


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 16:00.