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From USS Baikonur

Alte Bekannte
Autor: Lemexx Ranoo
Sternzeit:


"Was braucht man, um aus Paralithium Trilithium herzustellen?" fragte Katya ihren Wissenschaftsoffizier Floyd. Die Captain der Baikonur stand mit Nika MCNamara und dem Formwandler an dessen Computerkonsole auf der Brücke des Schiffs. Floyd suchte ein paar Daten auf dem Computer heraus, während er erläuterte:

"Physikalisch betrachtet ist Paralithium ein stabiles Element. Man kennt es noch nicht sehr lange. Entdeckt wurde es 2289. Dennoch wurde es in die Klasse der radioaktiven Stoffe eingeteilt." Verwundert sahen sich Katya und Nika an. Wie kann ein Element, dass nicht instabil ist und nicht zerfällt, eine Strahlung aussenden wie ein radioaktives Element?

Floyd lieferte die Antwort promt: "Anders als alt bekannte strahlende Stoffe, reagiert Paralithium stark auf seine Umwelt. Wird es zu heiß, beginnt der Zerfall. Kommt es mit bestimmten Edelgasen in Berührung oder reagiert es mit anderen Strahlungen - setzt der ebenfalls der radioaktive Prozess ein."

"Und durch diese Gefahren wird aus Paralithium Trilithium?" fragte Nika.

"Nein, durch diese Einflüsse würde man lediglich ein strahlendes Isotop bilden. Um nun aber Trilithium herstellen zu können, muß man den Kern Über-Bereichern. Diese Technik ist noch jünger als die Entdeckung des Paralithium. Dabei beschießt man den Paralithium-Kern mit sechs verschiedenen anderen Stoffteilchen und erreicht so ein Mischungsverhältnis, dass einen ganz neuen Stoff hervorbringt."

"Trilithium" ergänzte Katya.

"Richtig. Trilithium ist extrem gefährlich, da es ein stabiler Stoff ist, der praktisch unzerstörbar ist. Kommt er aber mit Paralithium in Berührung, lösen sich alle Isotope gleichzeitig und es beginnt eine Kettenreaktion, die so verheerend ist, dass sie eine Sonne zum Stillstand bringen könnte. Und dafür würde gerade mal die Menge Trilithium ausreichen, die auf einen Teelöffel passt. Und nicht nur deswegen ist sie so gefährlich. Die Druckwelle, die aus dieser Explosion entstehen würde, trägt die Trilithium-Teilchen durch ein ganzes Sonnensystem fort. Und wenn diese Teilchen abermals auf Paralithium treffen, beginnt diese Reaktion von vorn." erklärte Flyd.

"Damit könnte man also ein ganzes System auslöschen?" fragte Nika entsetzt.

"Genau so sieht es aus." erwiderte Flyod trocken.

"Deswegen wurde es verboten. Mister Floyd, was braucht man für diese Über-Bereicherung, von der sie sprachen? Wie kann man Trilithium herstellen?"

"Für den erfolgreichen Beschuß eines Kerns mit gleichzeitig sechs anderen Kernen, benötigt man einen Multi-Fusions-Detektor und einen angeschlossenen Fusionsreaktor. Außerdem sind diese Anlagen sehr groß. Mindestens 50 Kilometer im Durchmesser. Im Föderationsgebiet gibt es nur zwei solcher Anlagen. Eine davon ist auf der Erde." erläuterte der Formwandler, während er die Daten auf seinem Terminal abrief.

"Den können wir wohl ausschließen." sagt Nika.

"Der zweite ist auf Meridian 8. In diesem System wurde bereits Trilithium entdeckt, nachdem ein irrer Wissenschaftler Namens Soran versuchte die dortige Sonne zu vernichten. Es mißlang ihm - zum Glück." erklärte Floyd.

"Ich kenne das System aus den Berichten. Befinden wir uns also wieder mal auf den Spuren der Enterprise." erklärte Katya und drehte sich dann entschlossen um. Laut hallte ihr Befehl dann durch die Brücke: "Mister Kvam, Kurs auf das Meridian-System. Maximum-Warp. Beschleunigen!"

Mister Kvam quittierte kurz und gab dann Gas.

Katya drehte sich zurück: "Gut gemacht Mister Floyd. Versuchen sie noch weitere Fakten herauszufinden, die uns vielleicht helfen können."

"Eye Mam" antwortete Flyod und wandte sich wieder seinem Computer zu.

Katya drehte sich zu Nika: "Wenn wir Glück haben, ertappen wir unsere Attentäter vielleicht auf frischer Tat im Meridiansystem."

Dann wandte sich Katya wieder der Crew zu: "Mister Tarlan, stellen sie bewaffnete Außenteams zusammen. Und lassen sie taktische Trainigssimulationen laufen. Ich will auf alles vorbereitet sein! Ensign Conners, sobald wir in Reichweite sind, rufen sie die Forschungsstation auf Meridian 8 über den Notrufkanal. Und scannen sie alle Frequenzen auf Aktivität im Meridiansystem. Nicht nur die Klingonischen!" befahl die Captain.

"Sie glauben nicht, dass es die Klingonen sind?" hakte Nika nach.

Katya drehte sich zu ihr und sprach nun sehr leise. Fast als wollte sie flüstern: "Klingonen beschäftigen sich mit physikalischer Feldforschung? Das klingt mir nicht nach dem ehrbaren Weg des Kriegers. Und dann schießen sie wie wild auf eine Station, von der sie wissen, dass sich dort instabile Materie befindet? Commander, ich finde, das alles sieht viel zu einfach aus. Klingonische Disruptoren kann man inzwischen auf jedem Schwarzmarkt ergattern. Vielleicht sogar ganze Schiffe. Wer auch immer diesen Überfall begangen hat, ich zweifle mehr und mehr daran, dass es Botschafter Worfs Landsleute waren."

"Ich kann nur hoffen, dass sie Recht haben Capain." sagte Nika ebenfalls fast flüsternd

"Was meinen sie?" hakte Katya nach.

"Captain, warum jagen wir hier alleine Geistern hinterher, während die Klingonen nicht ein einziges Schiff entsenden, um sich diesem offensichtlich sehr wichtigen Problem anzunehmen? Und warum kommt Botschafter Worf an Bord und sitzt uns wie ein Schießhund auf der Pelle? Das klingt auch nicht gerade, wie das typische Handeln des klingonischen hohen Rates, oder?" erklärte Nika.

Katya dachte kurz nach. In der Tat hatte sie diese offensichtlichen Fakten bisher übersehen. Sie nickte Nika zu, worauf hin sich diese entfernte. Noch einen Augenblick starrte sie auf den Computerbildschirm des Wissenschaftsoffiziers Floyd, auf dem immernoch das Bild der Forschungsstation auf Meridian 8 zu sehen war.

Schließlich tippte sie ihren Kommunikator an: "Computer, Lokalisiere Botschafter Worf!"


Nach einem kurzen Moment des Wartens öffnete sich die Tür zum Gästequartier von Botschafter Worf. Und plötzlich stand einige Zentimeter vor ihr der riesige Klingone mit inzwischen leicht angegrautem Haar und begrüsste die Captain mit der üblichen klingonischen Gastfreundschaft: "Ja?"

"Botschafter, könnte ich kurz mit ihnen reden?" fragte Katya.

"Könnten wir das auf später verschieben? Es passt mir gerade gar nicht." erklärte der Klingone.

Katya glaubte eine ungewohnte Unannehmlichkeit in seinem Ton herauszuhören. Und dann konnte sie für einen kurzen Augenblick an ihm vorbei in den Raum sehen und erkannte vertraute Gesichter: "Doktor?" rutschte es Katya heraus.

Worf schnaubte in der ihm üblichen Weise entgeistert aus und trat dann einen Schritt zurück. Katya sah in den Raum und erkannte Doktor Medra, die Schiffsärztin und Lemexx Ranoo, ihren Freund.

"Da sie nun schonmal hier sind . . ." bedauerte Worf und winkte die Captain herein. Hinter ihr schloss sich die Tür und sie nahmen Platz.

Tapan und Lemexx hingegen erhoben sich und ginge mit einem kurzen Nicken zu dem BOtschafter und der Captain. "Wenn sie noch etwas brauchen, rufen sie mich über das Intercom!" sagte Doktor Mendra noch kurz bevor sich hinter ihr die Tür schloss.

Nun waren der Botschafter und die Captain allein.

"Möchten sie mir erklären, warum meine Schiffsärztin und mein Counselor sie besucht haben?" fragte Katya vorsichtig.

"Meine Persönlichen Belange spielen hier keine Rolle." erklärte Worf wieder knapp.

Katya ahnte, dass hier etwas nicht stimmte. Sie roch sozusagen den Braten. Um aber aus diesem Botschafter etwas herauszubekommen, musste sie nun die Gangart etwas ändern: "Also dann spiele ich mal den Sherlok Holmes und versuche einfach zu kombinieren: Da mein Arzt und mein Counselor gleichzteitig hier waren, und ich weiß, dass sie keinen von beiden perönlich kennen, nehme ich an, dass sie etwas psychisch sehr belastet und nun auch ihre Gesundheit angreift. Oder eben umgedreht."

Normalerweise hätte sie niemanden auf seinen Gesundheitszustand angesprochen. Schon gar nicht einen Botschafter, aber sie konnte förmlich riechen, dass der Botschafter ebenfalls nicht mit offenen Karten spielte. Also warum nicht ein wenig frech werden um den Klingonen aus der Reserve zu locken.

"Mein Gesundheitszustand geht sie nicht das Geringste an. Sie sollten sich lieber um diese Mission kümmern." erwiderte Worf sichtlich gereitzt.

Jetzt war er sauer, dachte Katya. Nun musste sie den Kurs halten: "Diese Mission. Gut dass sie das erwähnen Botschafter. Wissen sie, in den letzten Stunden geht mir nichts anderes mehr durch den Kopf, als diese Mission. Und dennoch komme ich einfach nicht weiter."

"Wir sind auf Warp gegangen. Wo fliegen wir hin?" wollte Worf wissen.

"Botschafter, sie reißen mich aus dem Kontext. Ich versuche ihnen gerade zu sagen, dass ich verwirrt bin. Vielleicht können sie mir helfen, diese Verwirrung etwas zu lösen." erwiderte Katya, wohlwissend, dass sie den Klingonen damit langsam zur Weißglut bringen würe.

"Captain, ich bekleide den Rang eines Botschafters und sie . . ."

Nun wurde auch Katya wütend. Sie konnte es nicht leiden, wenn ihr jemand Informationen vorenthielt und dann auch noch versuchte mit seinem Rang Druck auszuüben: "Und ich bin der Captain dieses Schiffes und verdiene verdammt nochmal ein paar mehr Informationen. Ich fliege hier einem Geist nach. Ich werde von der Sternenflotte damit beauftragt ein Schiff voller Terroristen aufzubringen. Alle halten sie für Klingonen. Der hohe Rat hingegen schickt nicht ein einzigen Schiff auf die Suche nach ihnen. Sie bringen lediglich SIE auf mein Schiff. Und ich will wissen, was hier gespielt wird. Sonst bringe ich das Schiff sofor zum Stillstand und wir treiben im Raum, bis sie mir endlich sagen, was los ist?!"

Bei ihren letzten Wort stampfte Katya mit dem Fuß auf, wie ein wütendes Kind. Innerlich rang sie um Fassung und starrte den Botschafter wütend an.

Sekunde vergingen. Worf sah sie aus seinem Sessel heraus an. Er verzog keine Mine. Keine Anspannung war in seinem riesigen Gesicht zu erkennen. Er sah sie einfach nur ausdruckslos an.

Dann reichte es Katya: "Rubliowa an Brücke, stoppen sie das Schiff!"

Im gleichen Moment sprang Worf auf: "Warten sie!"

Katya antmete durch. Dann: "Befehl wiederrufen! Rubliowa Ende."

Worf lächelte plötzlich und bedeutete Katya sich wieder zu setzen: "Sie erinnern mich an einen Stationscommander, der sein Temprament auch manchmal nicht zügeln konnte. Und an mich selbst in früheren Tagen." erklärte Worf und setzte sich ebenfalls wieder in seinen Sessel.

Er hob eine Kanne mit roter Flüssigkeit vom Tisch auf und fragte die Captain mit einem Blick, ob sie ebenfalls etwas trinken möchte. Katya wähnte Blutwein in der Kanne und lehnte ab. Worf goß sich etwas in seinen metallenen Becher und ließ mit ihm in der Hand in seinen Stuhl sinken.

"Das Schiff, dass wir jagen ist ein Bird of Prey. Ein älteres Baujahr. Und es sind Klingonen, auf die wir Jagd machen Captain." erklärte Worf, während er seinen Wein schwenkte und dann einen Schluck nahm.

"Und dann sagen uns alles erst jetzt?" fragte die Captain.

"Was für eine Rolle spielt das für sie. Sie hätte die Signatur des Schiffes gefunden und es aufgebracht, egal welchen Typs es ist. Also sind diese Informationen nicht relevant." erwiderte Worf ruhig.

"Das erklärt aber noch nicht ihre Anwesenheit hier." sagte Katya.

"Nein, das tut es nicht." erwiderte Worf und nahm noch einen Schluck Blutwein. Diesmal einen langen Schluck. Danach ließ er den Becher sinken und sah kurz nachdenkelich in seinen Wein. Dann stellte er den Becher auf den Tisch zurück und folge ihm mit seinem Blick, während er erklärte: "Der Captain des Schiffes ist mein Sohn Alexander, Captain."

Eine kurze Pause folgte, Katya sah die Fakten plötzlich in einem neuen Licht.

"Aber wie . . " wollte Katya wissen, wurde aber sofort von Worf unterbrochen.

"Alexander ist irgendwie vom rechten Weg abgekommen. Ich habe ihn lange nicht mehr gesehen und unser Verhältnis war nie das Beste. Das ist kein Geheimnis. Und es ist auch nicht wichtig. Wichtig ist nur, dass er es irgendwie geschafft hat an das Kommando über ein Klingonenschiff zu kommen. Ob seine Crew weiß, was er tut, ist mir nicht bekannt. Was er genau vorhat ist mir ebenfalls unbekannt. Ich weiß nur eins: Wenn die Klingonen erst einmal Jagd auf ihn machen, dann werden sie ihn auch vernichten."

"Deswegen sind nur sie hier." resumierte Katya

"Deswegen bin nur ich hier. Ich hoffe, ihn überreden zu können, sich zu ergeben. Sie und ihre Crew werden das Schiff nur vernichten, wenn es nicht anders geht. Und so haben wir in dieser Konstellation die besten Chancen, diese . . ." er zögerte kurz um das richtige Wort zu finden: "Situation unblutig zu beenden. Und so habe ich beim hohen Rat eine Karenzzeit von zehn Tagen erwirken können. In dieser Zeit können wir alles versuchen, um Alexander zur Vernunft zu bringen."

"Und was, wenn er nicht vernünftig sein wird?" fragte Katya obwohl sie die Anwort bereits erahnte.

"Dann wird mein Sohn die Ehre der Familie ruinieren und sein Tot wird der einzige Ausweg sein." erwiderte Worf. "Sie verstehen also, das ich ein persönliches Interesse am Erfolg dieser Mission habe und nicht möchte, dass diese familiären Angelegenheiten durch die gesamte Föderation getragen werden. Ich wäre ihnen also sehr dankbar, wenn sie diesbezüglich meine Wünsche respektieren würde!?"

"Gut. Ich würde aber zumindest meine Brückencrew gern über ein paar dieser Fakten unterrichten. Es dürfte hilfreich sein." fragte Katya.

"In Ordnung Captain." antwortete Worf knapp.

"Dann werde ich jetzt auf die Brücke zurückkehren." erklärte Katya. "Wenn ich oder mein Stab noch etwas tun können, dann lassen sie es mich wissen."

Worf erwiderte nichts. Er hob nur die Hand und sah Katya hinterher, als sie das Quartier verließ.

Die Tür schloß sich und Worf blieb allein in dem dunklen Raum. Er stand auf und beobachtete die Sterne, die am Fenster vorbeizogen. Nachdenklich.


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 16:00.