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From USS Baikonur

Unerwartete Gäste
Autor: Jon Byrd
Sternzeit: 70.102,8


„Wir wurden was?“, fragte Captain Jonson völlig verwundert und beinahe aggressiv, als ob er die Behauptung der Offizierin nicht glauben wollte. Er war schon über ihr plötzliches und unangekündigtes Auftauchen auf seiner Station erstaunt und einigermaßen aufgebracht. Doch diese Erklärung schien seinem Unmut noch zu verstärken. Hektisch sprang er vom Stuhl hinter seinem Schreibtisch auf und starrte entgeistert Commander McNamara an, als er ungläubig und beinahe höhnisch schnaubte: „Sie tauchen wie aus dem Nichts auf und behaupten, sie kämen aus der Zukunft?“


„Es tut mir leid, dass wir ohne ihre Erlaubnis an Bord gekommen sind, Sir.“, entschuldigte sich nun Commander McNamara für ihr unangemeldetes Eindringen. Das gewählte vorgehen war doch ein Fehler gewesen, musste sie sich nun eingestehen. Man hätte sie auch leicht für feindlich gesinnte Eindringlinge halten können. Es wäre wohl doch besser gewesen, zunächst eine Nachricht durch die Barriere zu schicken um die Ankunft anzukündigen. In gewisser Weise konnte Nika den Unmut von Captain Jonson sehr gut verstehen und auch seine Ungläubigkeit ob ihrer Erklärung war gut nachzuvollziehen. Nika suchte zunächst nach Worten die Situation knapp und verständlich zu erklären. Sie machte eine ausladende Handbewegung die symbolisch die gesamte Raumstation umfassen sollte und erklärte: „Sehen sie, ihre Station und ein kleiner Bereich drum herum befindet sich von uns ausgesehen um circa sechs Monate im Verzug.“ Sie hielt für einen Moment inne und fuhr dann fort: “Von ihrem Standpunkt ausgesehen kommen wir tatsächlich aus der Zukunft.“


„Können sie Ihre Behauptung auch irgendwie beweisen?“, fragte der Captain, immer noch hinter seinem Schreibtisch stehend, unfähig sich zu beruhigen und unwillig sich in seinen Stuhl zu setzten. Da sie bereits mit einer derartigen Reaktion gerechnet hatte, war sie auf diese Frage vorbereitet und Commander McNamara reichte dem Captain von Medula 3 ein PADD mit sämtlichen Sensoraufzeichnungen der Baikonur die Station und die Anomalie betreffend. Offensichtlich war Jonson durch seine Aufgabe auf seiner Station mit wissenschaftlichen Vorkenntnissen ausgestattet, so dass er die grundlegenden Aussagen und Daten auf dem PADD verstand. Stirnrunzelnd setzte er sich langsam wieder auf seinen Stuhl als die Informationen las und murmelnd einige Brocken davon wieder gab: „….temporäre Verschiebung….regelmäßiger Chronitonfluß…im Zentrum der Anomalie…stabile Verschiebung…“


Nach einigen Minuten schaut der Captain nach seiner Lektüre noch entgeisterter auf als zuvor. Als ob er sich vergewissern wollte, dass er das so eben gelesene verstanden hatte, fragte er: „Wir wurden also in die Vergangenheit geschleudert?“ „Nun, geschleudert ist vielleicht nicht der richtige Ausdruck.“, brachte sich nun Lieutenant Commander Zatar ins Gespräch ein: „Es handelt sich mehr um eine Art örtlich begrenzte Verzerrung des Raum-Zeit-Kontinuums.“


„Wortklauberei. Das hilft mir jetzt auch nicht weiter….“, war die etwas flapsige Antwort des Kommandeurs von Medula 3. Da man hier nur selten direkten Kontakt zu anderen Sternenflottenoffizieren hatte, nahm man es wohl mit den Sternenflottenprotokollen nicht allzu genau. Der Cheftechniker der Baikonur überging diese Aussage und erklärte: „Wir gehen davon aus, dass diese Anomalie künstlich erzeugt wurde und ihren Ursprung irgendwie auf ihrer Station hat, denn wir konnten deren Zentrum ungefähr auf Medula 3 ausmachen.“


„Wir sollen dafür verantwortlich sein?“, war die wiederum ungläubige Reaktion des Captains, der augenblicklich wieder von seinem Stuhl aufsprang, als wolle er sich damit symbolisch in eine Verteidigungsstellung bringen. Nun war es wieder an Nika McNamara in das Gespräch einzubringen und den offenbar impulsiven Captain Jonson zu beruhigen: „Sir, wir können nur mit Sicherheit sagen, dass das Zentrum im Bereich ihrer Station liegt und das Phänomen aller Wahrscheinlichkeit künstlich herbeigeführt wurde. Um genaueres herauszufinden und um die…“, Nika betonte das folgende Wort bewusst nur andeutungsweise: „…normalen Zustände wieder herzustellen.“


„Haben Sie und Ihre Leute in den letzten Wochen irgendwelche ungewöhnlichen Anzeichen entdeckt oder irgendeine technische Veränderung vorgenommen?“, hakte nun Ferkon Zatar nach um dem Ursprung der Zeitverzerrung auf die Spur zu kommen. Doch Jonson schüttelte nur den Kopf und meinte in einer ersten flüchtigen Reaktion: „Nicht dass ich wüsste…“, dann schien er sich jedoch zu besinnen als ob er sich an eigentlich unbedeutende Sache wieder erinnerte: „…Moment. Wir haben vor ungefähr acht Tagen die Polaroid-Generatoren im Hauptfiltersystem neu justieren müssen.“ Nachdenklich setzte sich der Captain von Medula 3 und fragte Lieutenant Jelinek, als wäre die Sache tatsächlich so unbedeutend gewesen, dass er sich nicht selbst näher damit befasst hatte: „Was war nochmal der Anlass für die Justierung gewesen?“ „Wir bauen derzeit Nebelschichten ab die einen ungewöhnlich hohen Anteil an Tachyonenstrahlung aufweisen.“, war die knappe Antwort und Jonson schien sich zu erinnern: „Ach ja, stimmt… ich habe den Änderungsantrag unterschrieben. Wer war für die Durchführung nochmal verantwortlich, Jelinek?“ „Das muss Chief Wong gewesen sein, von der Abteilung IIa“, antwortete der Lieuteant, der sich immer noch im Hintergrund aufhielt dienstbeflissen.


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:59.