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From USS Baikonur

Logbucheintrag 207
Autor: Floyd
Sternzeit: 70.089,7


Katya konnte es kaum glauben. „Sie haben sich verlaufen?!“ Nika zuckte andeutungsweise mit den Schultern. „So sieht es aus, Captain. Ich versuche immer noch, genauer heraus zu finden, was geschehen ist.“ Die Halb-Haliianerin kehrte ihr Bewusstsein erneut nach innen, während sie auf die telepathischen Gespräche horchte. Floyd sagte behutsam: „Commander, wenn Sie Informationen über den Aufbau des Heimatsystems der Kristallwesen bekommen können, kann ich die Sternenkarten nach passenden Konstellationen durchsuchen. Damit könnten wir ihnen einen Kurs nach Hause berechnen.“ Nika nickte abwesend, zum Zeichen, dass sie die Worte des Formwandlers vernommen hatte und versuchen würde, entsprechende Informationen zu erhalten.


Nach einigen Minuten kehrte die Erste Offizierin ins Hier und Jetzt zurück. Sie atmete einmal tief durch, um sich zu sammeln, bevor sie berichtete: „Sie sind schon vor einigen Jahrhunderten von ihrer Heimat aufgebrochen. Lange Zeit standen sie in telepathischem Kontakt mit den Wesen, die zurückgeblieben waren. Irgendwann brach dieser Kontakt dann plötzlich ab. Die Kristallwesen wissen nicht, was damals geschehen ist. Sie horchen das All nach telepathischen Nachrichten ab, doch sie haben seitdem nie wieder etwas von den anderen Wesen gehört. In gewisser Weise diente ihnen dieser Kontakt auch als Navigationshilfe. Sie orientieren sich völlig anders im All, als wir es gewohnt sind. Als die Verbindung dann so abrupt abbrach, waren sie buchstäblich verloren. Sie versuchten, den Weg zurück zu finden, doch sie verirrten sich immer weiter. Man kann es vielleicht mit jemandem vergleichen, der in einer Wüste seinen Kompass verliert. Er orientiert sich am Sonnenstand oder den Sternen, aber er wird trotzdem ein wenig vom richtigen Kurs abweichen, vielleicht sogar im Kreis laufen. Irgendwann, nach Jahrhunderten der vergeblichen Suche, ließen sie sich dann hier nieder. Hier fanden sie genügend Nahrung, die ihr Überleben sicherte. Sie sahen keinen Sinn mehr darin, noch weiter in der Galaxie herum zu irren. Aber ihr Wunsch, nach Hause zurückzukehren, ist so groß, wie am ersten Tag.“ Sie machte eine kurze Pause. „Leider ist ihre Art der wissenschaftlichen Forschung ähnlich andersartig wie ihre Form der Navigation. Ich kann nur versuchen, das, was ich von ihnen über ihr Heimatsystem erfahren habe, in unsere Begrifflichkeiten und Messgrößen zu übersetzen. Hoffen wir, dass der Computer etwas damit anfangen kann.“ Katya nickte. „Lieutenant Floyd, unterstützen Sie Commander McNamara bei der Eingabe der Daten.“ Der Gestaltwandler bestätigte: „Selbstverständlich, Captain.“ Daraufhin wandte sich die Kommandantin erneut an ihre Stellvertreterin: „Glauben Sie, die Kristallwesen würden sich darauf einlassen, auf weitere... Ernten... zu verzichten, bis wir ihre Heimat gefunden haben? Wie groß ist ihr Hunger?“ Nika war sich diesbezüglich nicht ganz sicher: „Das ist schwer zu sagen, Captain. Dort draußen sind sehr viele von ihnen und es gibt wohl tatsächlich auch Exemplare, die diese Art der Nahrungsaufnahme ablehnen. In ihrer Heimat stand ihnen wohl eine andere Energiequelle zur Verfügung. Ich kann es leider nicht genauer sagen, außer, dass es irgendwie... direkter... war.“ Lemexx hakte nach: „Das bedeutet, dass sie zuhause keine anderen Lebensformen verspeist haben?“ Nika nickte: „Ja, zumindest habe ich es so verstanden.“


Commander McNamara und Lieutenant Floyd verbrachten im Anschluss an die Besprechung einige Zeit gemeinsam vor einem Computerterminal, in das der Gestaltwandler die Daten einzugeben versuchte, welche die Erste Offizierin über das Heimatsystem der Kristallwesen gesammelt hatte. Dies erwies sich jedoch als nicht ganz einfache Aufgabe, da die Wesen überhaupt nicht in Begriffen dachten, die der humanoiden Wissenschaft nahe kamen. Es fiel schwer, aus ihren Gedanken und den Umschreibungen, die die Halb-Haliianer daraus formulierte klare Suchparameter für den Computer zu erstellen. Floyd war sich mehr als einmal unsicher, ob er Informationen über stellare Phänomene oder nicht doch eher den Wetterbericht für Risa eingab.

Schließlich waren die Anweisungen genau genug, dass der Computer der Baikonur zumindest widerspruchslos mit einer Suche in den Daten der Stellarkartographischen Datenbank begann. Die Suche dauerte eine ganze Weile und mit jeder verstreichenden Minute schwanden die Hoffnungen der beiden Offiziere auf ein positives Ergebnis. So waren sie denn auch nicht überrascht, als der Computer schließlich verkündete: „Es wurde kein Sternensystem gefunden, dass den geforderten Spezifikationen entspricht.“ Floyd grübelte und meinte mehr zu sich selbst: „Wenn man wüsste, wonach wir eigentlich suchen... Zum Beispiel: Welcher Klasse gehört das Zentralgestirn des gesuchten Systems an...?“ - „Den eingegebenen Spezifikationen zufolge handelt es sich bei dem Zentralgestirn des gesuchten Planetensystems um einen Roten Riesen“, bezog der Computer das Gemurmel des Wissenschaftsoffiziers auf sich und gab bereitwillig Auskunft. Nika und Floyd tauschten ein überraschten Blick, dann meinte die Erste Offizierin mit einem Schulterzucken: „Schön, aber wie hilft uns das weiter, wenn der Computer zwar weiß, wonach er suchen soll, aber trotzdem nichts findet?“ Floyd überlegte: „Es wäre einfacher, wenn mein Fachgebiet Astrophysik wäre... Was ist das Besondere an Roten Riesen? Es sind alte Sterne... Sehr alte Sterne... Sterne, die bald sterben...“ Nikas Augen wurden etwas größer, als sich ihr Blick nun erneut mit dem des Formwandlers traf. Die beiden nickten unisono: „Ein Supernova!“ Floyd wandte sich wieder an den Computer: „Computer, wiederhole die Suche unter Berücksichtigung der Veränderungen in der Galaxie innerhalb der letzten...“ Er schaute fragend Nika an. Diese zuckte etwas unsicher mit den Schultern und ergänzte dann: „400 bis 500 Jahre...“ Das Terminal zirpte bestätigend. Gespannt warteten die Offiziere erneut auf das Ergebnis, bis auf dem Monitor schließlich Daten angezeigt wurden. „Supernova 2043, Sektor 28451“, las Floyd. „Ich denke, wir haben die Heimat unserer Freunde dort draußen gefunden, Commander. Und auch die Erklärung, warum ihr telepathischer Kontakt auf einmal abgebrochen ist.“


Erneut saßen die Offiziere der Baikonur im Besprechungsraum beisammen und lauschten den Ausführungen von Floyd und Nika. „Wir vermuten, dass sich die Kristallwesen, die sich in der Nähe des Sterns befanden, der Gefahr, in der sie schwebten, überhaupt nicht bewusst waren. Da sie das Universum nicht auf die gleiche Art und Weise erforschen, wie wir das tun, hatten sie womöglich keine Ahnung, dass der Rote Riese in ihrer Nachbarschaft eines Tages einfach explodieren und sie vernichten würde“, schloss die Erste Offizierin den Bericht. „Das bedeutet aber auch, dass wir ihnen zwar den Weg nach Hause zeigen können, sie dort aber nichts mehr vorfinden werden, außer eines schönen, leuchtenden Nebels“, schlussfolgerte Ferkon Zatar. Katya wollte sich nicht so leicht geschlagen geben. „Unser Ziel ist es doch, den Kristallwesen eine alternative Nahrungsquelle zu erschließen. Wenn ihre angestammte Heimat nun nicht mehr existiert... Suchen wir ihnen doch etwas Vergleichbares!“ Floyd rutschte ein wenig unbehaglich auf seinem Sessel hin und her: „Captain, wir haben das Heimatsystem ja erst ausfindig gemacht, nachdem wir den Computer veraltete Sternkarten analysieren ließen. Es gibt aktuell in dieser Galaxis kein System, das genau dem Heimatsystem der Kristallwesen entsprechen würde.“ Lemexx mischte sich ein: „Vielleicht muss es ja nicht hundertprozentig passen. Von was genau haben sich die Wesen denn in ihrer alten Heimat ernährt? Haben Sie Energie aus dem Roten Riesen absorbiert? Soweit ich weiß, kann in einem solchen Sternensystem kein Leben, wie wir es kennen, existieren. Somit muss den Wesen dort eine andere Nahrungsquelle zur Verfügung gestanden haben.“ Nika dachte darüber nach und meinte: „Nein, sie haben keine Energie aus dem Stern bezogen.“ Floyd schaltete sich ein: „Aber wir haben Daten über Planeten in dem System eingegeben. Fünf, wenn ich mich richtig erinnere.“ Er rief die entsprechenden Informationen ab, die der Computer dann auf dem Bildschirm des Besprechungsraumes anzeigte. „Bei dem dritten Planeten handelte es sich offenbar um einen Gasriesen, der hauptsächlich aus Methan und Kohlendioxid bestand. Es wäre gut möglich, dass die Kristallwesen sich davon ernährt haben.“ Nika nickte zustimmend: „Ja, ich glaube schon. Es fühlt sich so an, als hätten sie förmlich in der Nahrung geschwommen.“ Katyas Miene hellte sich auf: „Nun, dann sollten wir vielleicht einfach nach einem Gasriesen suchen, der ihren Geschmack treffen könnte.“


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:58.