Hinweise | ANMELDEN

 

M E N U

 

 

::Home::

::News::

::Spielinfo::

::Flottenverband::

::Setting::

::Besatzung::

::Logbuch::

::Lexikon::

::Stilblüten::

::Kontakt::

 

From USS Baikonur

Es war die Nacht vor Weihnachten...
Autor: Lemexx Ranoo
Sternzeit: 69.983,1


Die Tür zum Quartier auf der Baikonur glitt auf - „Computer – Licht!“ befahlt Lemexx. Kurz darauf erhellte die künstliche Beleuchtung sein Wohnzimmer und er und Nicolas Rhys, sein ‚alter‘ Freund, traten ein.

Während Rhys die Hände hinter dem Rücken verschränkt einige Schritte durch den Raum machte und sich grob umzusehen schien, ging Lemexx zum Replikator und ließ zwei Gläser Bacardi synthetisieren.

„Immernoch der Spion, nicht wahr?“ sagte Lemexx, ohne seinen Blick von der Konsole abzuwenden. „Und was sagt dir deine Spürnase? Fluchtwege, versteckte Waffen, private Gewohnheiten? – Was weißt du nun schon alles über mich?“ fragte Lemexx weiter.

Nicolas sah sich noch einen Moment weiter um, bevor er zu dem Counselor sah und trocken antwortete: „Du hast keinen Baum.“

Lemexx nahm die beiden Gläser aus dem Replikator und drehte sich um: „Wie bitte?“ wollte er wissen.

„Kein Baum. Es ist Heilig Abend und du hast keinen Weihnachtsbaum. Also wirklich Mex – ich hätte dich für traditionsbewusste gehalten.“ Erklärte Nicolas, während Lemexx auf die beiden gemütlich aussehenden Ledersessel deutete und sie beide sich setzten. Lemexx reichte seinem Gegenüber ein Glas und sie stießen an – dann ließen sich beide, einen Schluck nehmend, in ihre Sessel zurück gleiten.

„Soweit ich mich erinnere, habe ich schon seit der Erde keinen Weihnachtsbaum gehabt. Was ist mit dir? Wann hast du das letzte Mal im Kreis der Familie ein besinnliches Fest erlebt?“ fragte Lemexx und sah Nicolas dabei geradewegs direkt in die Augen.

„Mexy, Mexy, Mexy – du hast es noch nicht verlernt. Und, siehst du schon Veränderungen in meinen Pupillen? Bin ich nun der, der ich vorgebe zu sein, oder will dich dein alter Arbeitgeber nur hinters Licht führen. Du weißt genau, dass meine Familie seit zwei Jahrzehnten tot ist und dass ich nie ein Familienvater war. Also lassen wir das Versteckspiel – entweder wir schlitzen uns jetzt die Hände mit einem Messer auf, oder wir vertrauen darauf, dass wir einander so gut kennen, um zu wissen, dass du kein einfacher Counselor bist und ich nicht dein Freund aus dem Sandkasten. Also was soll es sein ALTER Freund?“

Lemexx sah ihn noch einen Moment lang musternd an. Dann lächelte er und nippte an seinem Drink. Als er absetzte antwortete er: „Aber ich dachte, wir KENNEN uns schon aus dem Sandkasten . . . „ scherzte er.

„Mex, wir wollen dich nicht wieder rekrutieren. Du hattest deine Gründe aufzuhören und wir respektieren das. Aber auf dieser Mission könnten wir zusammen so viel mehr erreichen. Ich weiß, dass ihr hier die Schlagkraft einer ganzen JemHadar-Kaserne beherbergt, aber um diese Geiseln zu retten, brauchen wir noch ein wenig mehr Fingerspitzengefühl, als es ein Phasergewehr hergibt.“ Erklärte Nicolas.

„Und wieso gehst du damit nicht zu Captain Rubliowa? . . . „ fragte Lemexx, doch bevor Nicolas antworten konnte: „Nein, laß mich raten: Ich bin der einfachere Weg. Ich soll den Captain davon überzeugen, dass den Plan cleverer wäre, als dass, was sie sich vielleicht ausdenkt, richtig?“ schlussfolgerte er, sah dann in das Glas in seiner Hand und bevor er einen Schluck nahm, murmelte er fast unhörbar: „Wieso kommt mir diese Vorgehensweise nur so bekannt vor?“

„Deine Intuition hast du also noch Lemexx. Sehr gut. Natürlich möchte ich, dass du ein gutes Wort einlegst. Immerhin bist du der Berater von Captain Rubliowa . . .“ beide sahen sich einen Moment lang an, dann sprach Rhys weiter: „Du BIST doch nur der Berater der Captain, oder? Oder läuft das noch was anderes? Das ist verboten, das weißt du, oder? Unmoralisch und verboten!“

„Du hast keinen Humor – also versuch nicht komisch zu sein!“ gab Lemexx als Antwort. „Also gut, ich werde nach der Einsatzbesprechung mit der Captain reden – aber dafür brauche ich Informationen. Also erzähl mir, was du weißt!“ forderte Lemexx.

Im selben Moment wechselten die Sterne vor ihrem Fenster in vorbeisausende Lichtstreifen: „Wir sind auf Wapr gegangen…“ erkannte Nicolas: „Die Erklärungen müssen wohl warten. Die Einsatzbesprechung beginnt gleich. Du wirst mich wohl mitnehmen müssen, alter Freund.“ Erklärte Nicolas, während er das Glas auf den Tisch stellte und beide aufstanden.

„Ja, sieht ganz so aus. Aber mach dir keine Illusionen . . .“ hob Lemexx an: „Das hier wird keine Mission, wie früher. Selbst, wenn Captain Rubliowa zustimmt.“ Erklärte er mit ernster Miene, bevor Nicolas ihm mit einer kurzen Geste den Vortritt zur Tür ließ und Nicolas Lemexx folgte, während er für sich selbst dachte: „Wie in alten Zeiten!“ und dabei lächelte.


„Zuerst die gute Nachricht“ eröffnete Katya Rubliowa wenig später das Missionsbriefing im Konferenzraum der Brücke der Baikonur: „Doktor Mendra ließ mich wissen, dass Mister Smock wieder bei Bewußtsein ist und wieder vollständig genesen sein wird, bevor wir unser aktuellen Ziel erreichen werden. Was uns gleich zu unserer Mission führt. Miss McNamara!“ nickte sie ihrer Nummer ein zu und setzte sich dann wieder in ihren Stuhl. Nika lehnte sich in ihrem Stuhl nach vorne und stützte sich auf die Tischplatte: „Wir haben Kurs auf die von Mister Rhys angegebenen Koordinaten genommen. Dieser Kurs führt uns in ein nicht kartographiertes Sternensystem kurz hinter der Gebietsgrenze der Sheliak nahe Merdoria-Grounds – einer Nebel- und Ionensturmkonstellation ähnlich den Badlands am Rande des Alpha-Quadranten. Die Nebel sind ungefährlich und die Ionenstürme bewegen sich zwischen Stärke fünf und sechs. Es birgt also keinen Gefahren für Schiff und Crew, wenn wir in diese Region einfliegen und das Schiff dort verstecken.

Dort angekommen, werden wir die Kasachstan mit einer kampfstarken Eingreiftruppe losschicken, um die Gefangenen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion zu befreien. Dank Mister Rhys kennen wir den genauen Standort und die Sicherheitsvorkehrungen der Sheliak und hoffen so, gut vorbereitet zu sein.“

Bei dem Wort „hoffen“ sah Nika, wie erwartet, in einige verdutzte Gesichter. „Und wer soll diesen Blindflug machen?“ wollte Tarlan wissen.

„Unser Elite-Force-Team wird diesen Einsatz ausführen. Miss DeVille trainiert bereits mit dem Team auf dem Holodeck. Allerdings hatte ich gehofft, sie, Mister Tarlan, würden einen Flugplan und einen möglichen Weg in die Anlage erarbeiten und dieses Vorgehen dann mit Miss DeVille koordinieren. Vielleicht…“

Plötzlich unterbrach sie Nicolas Rhys, der neben Lemexx auf der anderen Seite des Tisches saß: „Vielleicht könnte ich da behilflich sein Commander. Ich verfüge über detailiertes Wissen über die Gefangenenanlage der Sheliak. Ich kann ihnen sicher Informationen liefern, die sie sonst erst beim Scannen vor Ort erhalten würden.“

Nika sah ihn fragend an: „Wieso haben sie uns diese Informationen nicht schon früher gegeben?“ „Sie haben nie danach gefragt. Ich bin nun mal äußerst ungern zu redseelig. Man weiß nie, wohin solcherlei Offenheit führen kann. Außerdem habe ich noch einen anderen Vorschlag: Commander, wenn sie erlauben, würde ich gern zeitgleich mit dem EFT in einem zweiten Shuttle starten und mich, na sagen wir mal, an der Mission beteiligen. Sicher, ich kann ihnen vielleicht die Codes der Sicherheitsschlossanlage geben und die Scanfrequenzen ihrer Sensoren, damit sie diese täuschen können um nicht entdeckt zu werden, aber. . .“ er machte eine kleine Pause und sah Captain Rubliowa an, dann wieder zurück zu Nika: „wenn auch nur ein Sheliak aus dem Fenster sieht, dann ist der ganze Plan dahin und es gibt noch ein paar mehr Gefangene. Wa sich sagen will ist, dass es vielleicht gut wäre einen Plan B zu haben und da niemand die Sheliak so gut kennt, wie ich . . .“ Nika wollte gerade antworten, als die Captain schneller war und Rhys ins Wort fiel: „Sind sie die logische Alternative. Mister Rhys, ich kann nicht sagen, dass ich sonderlich froh bin jemanden vom Geheimdienst der Sternenflotte an Bord zu haben. Verstehen sie mich nicht falsch: Ich baue auf ihre Informationen und bin froh einen Vorteil zu haben, aber ich weiß nicht genau, für welche Interessen sie hier handeln und ehrlich gesagt, habe ich keine Lust, mir am Ende von ihnen auf der Nase herumtanzen zu lassen. Also merken sie sich genau, was ich ihnen jetzt sage: Ich werden sie auf diese Mission gehen lassen, aber wenn ich merke, dass sie auch nur um ein Katzenhaar vom Plan abweichen, werde ich persönlich einen Sheliak zum Fenster führen, wenn sie gerade daran vorbeifliegen. Haben wir uns verstanden?“ sagte sie mit festem ernsten Blick und erwartete nun tatsächlich eine Antwort.

„Ich habe irgendwie das Gefühl, dass sie mir nicht trauen Captain.“ Erwiderte Nicolas mit einem Lächeln. „Aber sie haben mein Wort. Ich werde ihre Männer und die Gefangenen nicht im Stich lassen. Ach und da wäre noch eins: Ich bitte außerdem darum, dass mich Mister Ranoo begleitet. Wir kennen uns aus alten Zeiten und er wäre mir hier eine sehr große Hilfe durch seine besonderen hellseherischen Fähigkeiten. Mit seiner Hilfe könnten wir dem Elite-Force-Team einen zeitlichen Vorteil verschaffen und den Gegner eine ganze Weile lang ablenken.“

Katya sah Lemexx fragend an: „Der Counselor? Auf einem Kampfeinsatz? Wie lange ist es her, dass sie das letzte Mal eine Waffe in der Hand gehabt haben, Mister Ranoo? Fühlen sie sich denn dazu in der Lage, an diesem Einsatz teilzunehmen?“

Lemexx sah kurz zu Nicolas und seufzte leicht. Er wußte, dass er keine Wahl hatte, als mitzugehen, sonst würde sein Nachbar in ein paar Minuten mit einer Verfügung des Oberkommandos seine Teilnahme befehligen. Er kannte die Vorgehensweise dieses Geheimdienstes nur noch zu gut: „Captain, meine Akte sagt genug über meine Kampferfahrung aus und ich verspreche vorsichtig zu sein. Wir werden für Ablenkung sorgen und uns aus offenen Kampfhandlungen möglichst heraushalten. Ich verspreche es.“ Sagte er mit der Euphorie einer Parkbank.

„Nun gut, so sei es. Counselor, sie und Mister Rhys sprechen bitte ihre Missionsplanung sofort mit Major DeVille ab und legen mir dann bis 22 Uhr einen detaillierten Einsatzplan vor. Mister Tarlan wird diesen dann mit mir zusammen auswerten. Wenn danach keine weiteren Probleme auftauchen . . .“ plötzlich fiel ihr noch selbst eine Frage ein und sie sah Tarlan erneut an: „Mister Tarlan, wann erreichen wir die Merdoria-Grounds?“ „Gegen 25:30Uhr sollten wir die ersten Ausläufer erreichen.“ Gab er knapp zu verstehen.

„Dann werden wir um exakt Mitternacht losschlagen. Damit sieht es so aus, als würde Weihnachten fürs Erste verschoben werden. Die Geschenke müssen wohl warten. Weg treten!“ befahl sie zum Schluss.


„Das ist wohl ihre üble Rache. Die kriegen den intergalaktischen heißen Ofen und wir fliegen mit dem Trabant 601 der Zukunft in den Kampf.“ Beschwerte sich Nicolas, während er den Flugplan von einem Padd in den Computer im Cockpit der Aldrin übertrug. Lemexx ging inzwischen neben ihm auf dem Pilotensessel die Pre-Fly-Checkliste durch und prüfte alle Systeme auf ihre Funktionalität: „Natürlich bekommt Major DeVille den Alpha-Flyer. Immerhin bist du Katya vorhin ganz schön auf die Füße getreten. Du kommt in die Besprechung, dann unterbrichst du das Briefing und wirfst den ganzen Plan durcheinander, ohne vorher wenigstens mal anzufragen, ob du einen Vorschlag machen darfst. Natürlich ist sie da sauer.“ Erklärte Lemexx.

Nicolas hielt inne und sah zu Lemexx rüber: „Katya? Ich hab’s doch gewußt. Da läuft doch was. Du alter Seelenklemptner – Wie heißt denn die Methode, mit der man Captains rumkriegt – Captolyse? Captonische Degressionstherapie? Oder Cap the Captain?“ scherzte er und lachte bereits lauthals, während Lemexx genervt erwiderte: „Du hast immernoch keinen Humor Nic. Du bist der Gleiche wie damals – konzentrier dich jetzt lieber auf unsere Aufgabe – die könntest du mir im Übrigen mal etwas genauer erklären, wenn ich bitten darf. Bisher weiß ich nur, dass wir rein fliegen und für Ablenkung sorgen.“

Nicolas lachte immernoch und scherzte weiter: „Ich kann es mir genau vorstellen: Schummriges Licht, eine Kerze leuchtet sachte auf ein Rosenblatt und du sagst die magischen Worte: Bitte, machen sie es sich doch auf der Couch bequem und erzählen sie mir ihre Sorgen!“ Kaum hatte er den Satz zu Ende gesprochen lachte er wieder laut los. Lemexx war geduldig, aber so langsam verlor er diese Eigenschaft: „Unsere Aufgabe!“ sagte er laut und deutlich in einem Tonfall, der Nic wissen ließ, dass es genug war: „Ok, ich erkläre es dir genau, wenn wir unterwegs sind. Wir starten gleich, also schließ die hintere Einstiegsluke während ich um Starterlaubnis bitte: Rhys an Baikonur und Kasachstan: Wir sind startbereit und warten auf ihr Zeichen.“ Erklärte er über Funk. Gefolgt von der Bestätigung der Brücke: „Aldrin, die Kasachstan meldet ebenfalls Einsatzbereitschaft. Viel Glück ihnen beiden! Ab jetzt Funkstille bis zum nächsten Rendezvous in genau 70 Minuten. Rubliowa Ende.“


Während sich das Elite-Force-Team im hinteren Bereich des Shuttles Kasachstan einsatzbereit machte und nochmals ihre Waffen und Körperschilde prüfte, stand Major DeVille im Cockpit hinter dem Piloten und beobachtete den Start der Aldrin kurz bevor sie dann selbst dem anderen Shuttle folgten. „Gut so, bleiben sie direkt hinter ihnen. Permanenter Abstand maximal 50 Meter bis zur Flugliniengabelung. Sagen sie uns bescheid, wenn wir auf Sichtweite an die Sheliakbasis heran sind.“ Wieß sie die beiden Piloten an. Dann ging sie nach hinten zu ihrem Team und gab letzte Anweisungen, während die Waffen weiter klickten und Energiezellen verstaut und die Programmierungen von Granaten mit wenigen Piepsen überprüft wurden: „Also gut meine Damen und Herren, wir fliegen in wenigen Minuten unsere Zielposition an. Da wir nur von den Sensoren des Feindes unentdeckt bleiben, solange wir in Bewegung sind, werden wir aus zirka 2000 Metern Höhe abspringen und uns an die Metallhaut der Station heften. Danach verfahren wir weiter, wie im Training. Prüfen sie also alle nochmal ihre Magnetträger und die Dichtigkeit der Anzüge. Die Station schwebt im Orbit um einen Asteroiden. Wir können nicht auf die andere Seite des Asteroiden scannen, wissen also auch nicht, ob sich dort vielleicht Verstärkung aufhält. Allerdings ist die Station wenig befestigt, was den Gedanken nahe legt, dass es sich tatsächlich nur um eine Gefangenenkolonie handelt. Bleiben sie dennoch wachsam und melden sie sofort jeden Feindkontakt. Und es wird erst geschossen, wenn ich es sage. Wie immer gilt: Das Missionsziel hat oberste Priorität – ich brauche keine Einzelkämpfe, die unseren Standort dem Feind verraten. Rückzug sollte immer eine Option in ihrem Kopf sein! Alles klar oder gibt es noch Fragen?“

„Major.“ Ein Mann war vorgetreten und hatte seine linke Hand gehoben, da er in der recht noch sein Phasergewehr hielt.

„Ja Reese?“ erteilte DeVille ihm das Wort.

„Könnten wir nicht aus etwas mehr Höhe abspringen? Ich wollte den Anzug so gern mal richtig ausfahren, aber bei 2000 Metern werden die Steuerdüsen ja gerade mal warm.“ Erklärte Reese mit einem Lächeln.

DeVille lächelte ebenfalls und sagte: „Ich sag ihnen was Reese: Wenn sie die Mission erfolgreich beenden, haben sie sich alle einen Freiflug verdient!“

„Ja Mam!“ erwiderte er gefolgt von der gleichen Antwort aller anderen zehn Teammitglieder, als das Interkom plötzlich verkündete: „Achtung, wir überfliegen gerade den Trennpunkt. Die Aldrin hat abgedreht und wir haben den Sprungpunkt in zwei Minuten erreicht. Achten sie auf die Anzeige an der Ausstiegsluke. Bitte verriegeln sie jetzt alle ihre Anzüge und geben sie das Ok über Funk, damit wir den Druckabbau beginnen und das Öffnen der Heckklappe vorbereiten können!“


„Woher hast du eigentlich all diese Informationen, wie zum Beispiel den Standort der Kolonie und deren Scanfrequenzen?“ wollte Lemexx inzwischen von Rhys wissen, während er das Shuttle auf die anderen Seite der Station manöverierte: „Wenn du niemals dazu gekommen bist, die Sheliak zu infiltrieren, woher dann diese ganzen internen Informationen?“ ergänzte er.

„Das fragst ausgerechnet du? Du müsstest doch wissen, wie wir arbeiten. Meinst du, ich bin der einzige Spion der Sternenflotte, der die Sheliak ausspioniert? Wir wissen bereits eine ganze Menge über ihre Technik – ich sollte nun mehr über die biologischen Details dieser Rasse in Erfahrung bringen. Wir versuchen uns eben ein umfassendes Bild zu machen. Aber pass jetzt lieber auf, dass uns keiner sieht. Ich justiere derweil die Schilde, damit wir ihren Sensoren weiter entgehen. Euer Mister Zatar hat gute Arbeit geleistet. Die Schilde sind wirklich sehr genau kalibrierbar. Das macht es mir sehr einfach die Sensorscan der Sheliak abzuwehren.“ Erklärte Rhys.

„Ja, unser Chefingenieur hat schon einiges drauf.“ Erwiderte Lemexx, während er weiter auf seiner Steuerkonsole Befehle eingab.

Es verging eine kurze Pause, in der Lemexx ein paar Gedanken durch den Kopf gingen, bis er wieder ein Frage stellte: „Weißt du, was mich überrascht?“

„Nein, und eigentlich dachte ich schon, dich kann man gar nicht überraschen. Ich sollte dir vielleicht doch ein Geschenk besorgen.“ Lamentierte Rhys wieder.

Lemexx überging dieses neuerliche Kommentar: „Das sie gerade dich schicken, um mich zu rekrutieren.“ Erklärte er. Nun war auch Rhys etwas verwundert und ließ kurz alle Bewegungen seiner Hände stoppen, bevor er versuchte seine Verwunderung zu überspielen und weiter tippte: „Das ich dich auf dieser Mission getroffen habe, war reiner Zufall und das hier ist keines Falls eine Rekrutierung. Ich habe dich ausgeliehen. Das ist alles. Wer konnte schon wissen, dass euer Schiff diese Mission übernehmen würde.“

In Nicolas Stimme klang Heuchelei mit und Lemexx erkannte das sehr gut. Immerhin war er nicht umsonst Counselor: „Wir wissen doch beide genau, dass nichts auf dieser Mission aus Zufall geschieht. Und obwohl du mir immer noch verschweigst, was du hier wirklich vor hast, spiele ich mal weiter mit und sehe, wohin uns unsere Reise führt. Aber halte mich nicht für dämlich. So lange bin ich nun auch noch nicht aus der Übung – du verstehst!?“

Nicolas hatte verstanden und gab mit einem Nicken zurück, dass es wusste, was Lemexx meinte. Dann konzentrierten sich beide wieder auf den Flug.

„Dort ist es. Wir sind in Beamreichweite. Ich starte die Beamsequenz. Die Schilde des Shuttles werden für einen Scanzyklus unten sein. Das bedeutet, wir haben zirka zehn Sekunden zum Beamen.“ Erklärte Lemexx. Nicolas nickte ihm zu und als Lemexx auf die Taste zum Ausführen gedrückt hatte, gingen beide zügig auf die Transporterplattform und beamten an Bord der Station.


Josephine zählte noch einmal die Daumen der erhobenen Hände als Zeichen der Einsatzbereitschaft jedes einzelnen Mitgliedes ihres Teams. Sie zählte elf Hände, was bedeutete, dass alle fertig waren. Das rote Licht über der Heckluke des Flyers leuchtete und mit einem lauten Zischen öffnete sich die große Heckklappe langsam und gab zuerst den Blick in den Weltraum frei. Und desto weiter sie sich öffnete, sah man zuerst die riesigen Ausläufer der Merdoria-Grounds und dann weiter unten die Station der Sheliak. Als die Klappe vollständig aus dem Sichtfeld verschwunden war, leuchtete über Tür ein grünes Licht. Das war das Zeichen: „Ausklinken und Vortreten!“ wies DeVille das Team an woraufhin alle ihre Anzugsverlinkung mit der Schiffswand lösten und in einer Reihe in der Mitte des Raums antraten. DeVille blieb an der Öffnung stehen und hielt sich mit einer Hand an der Wand hinter ihr fest. Mit der anderen gab sie jedem einzelnen Crewman einen leichten aber spürbaren Schlag auf die Schulter, woraufhin dieser aus dem Shuttle sprang. Alles lief ruhig und konstruiert ab, genau wie in einem Uhrwerk. Als der letzte gesprungen war, drückte DeVille eine Taste neben der Heckklappe, die etwas zeitverzögert den Verschlussmechanismus in Gang setzen würde, nachdem sie ausgestiegen war. Dann sprang auch sie.

Von außen betrachtet sah es aus, als wenn Fallschirmspringer eine Maschine verließen. Allerdings hatte diese Maschine zirka 5000 Klamotten drauf und die Anzüge flatterten nicht im Wind.

Kurz nach dem Ausstieg zündete DeVille ihre Steuerdüsen. Mit einem lauten Knall katapultierte sie der Anzug nach vorne. Der rote Düsenstrahl ließ sie jetzt mit 200 km/h durch den Weltraum schießen.

Zwölf rote Streifen aus Funken und verbrennendem Plasma durchzogen den Raum und in Formation schossen die zwölf Einheiten auf die Stationsoberfläche zu, die schon bedrohlich nah zu sein schien. Die Möglichkeit, entdeckt zu werden, war zu gefährlich, als dass sie sich langsam an die Station anschleichen hätten können, also mussten sie mit vollem Risiko auf die schwebende Außenhaut zurasen.

„Fertig machen für die Landung. Magnetpunkte aktivieren und runter auf 100 km/h!“ befahl DeVille per Funk. Woraufhin die Anzüge in Sekunden auf die halbe Geschwindigkeit reduzierten. Nur ihrem guten Training und ihrer körperlichen Fitness hatten die Teammitglieder es zu verdanken, dass sie diese Manöver durchführen konnten, ohne ohnmächtig zu werden. Nur eine gute Technik und die richtig Körperhaltung ließ diese extremen Beschleunigungen und Verzögerungen zu.

„Oberflächenformation einnehmen!“ befahl DeVille wieder, woraufhin sich das Team in zwei mal sechs Mann aufteilte und mit einer Lücke von etwa fünf Metern zwischen sich weiter auf die Station zuraste. Nur noch wenige Hundert Meter trennten sie von der Oberfläche: „Runter auf 10! Aufprallhaltung einnehmen und schön sachte einfedern! Jeder wie er kann!“ befahl sie und konzentrierte sich dann selbst auf ihren Aufprall.

Mit einem leisen Vibrieren des Metalls unter ihnen rasteten die Männer auf der Oberfläche ein und die Magnete hielten jeden an seiner Position. Einzig Reese schlug etwas härter ein, was unschwer zu spüren war. Auch der Major hatte das bemerkt: „Aktionen wie diese bringen ihnen keinen Freiflug ein!“ gab DeVille zu verstehen. „Sorry, meine Bremsen scheinen etwas runter zu sein!“ gab Reese via Funk zurück.

„Weiter jetzt: Angriffsformation. Bringen sie die Sprengladungen und die Kraftfeldgeneratoren an. Und dann Waffenbereitschaft. Wenn das Signal kommt, gehen wir rein!“

Zwei der Männer begannen damit Sprengladungen zu programmieren, während zwei andere zwei kleine Kraftfeldgeneratoren anbrachten, die die Explosion zuerst eindämmen und danach den sicheren Einstieg ins Innere ermöglichen sollte.

Alle anderen machten sich kampfbereit und zielten mit ihren Gewehren auf die Öffnung.


„Da kommt jemand.“ Flüsterte Rhys Lemexx zu, woraufhin beide hinter einer Ecke in einen anderen Korridor zurück traten und warteten, bis die beiden Sheliak-patroullien verschwunden waren. Dann gingen sie weiter durch die Gänge und erreich schließlich den ihr Ziel: „Hier müsste es sein.“ Sagte Nicolas. „Die Sensorphalanx der Station wird hier überwacht. Die Sheliak operieren mit Zweigstellen. Sie können ihre Systeme immer von mehreren Stellen ihrer Schiffe aus bedienen. Das macht es uns ein wenig leichter, sie zu verwirren. Sie werden keine Ahnung haben, welches System gerade infiltriert wird.“ Flüsterte Nicolas weiter.

„Na dann rein und raus, bevor sie was merken. Also machen wir es wie früher. Du links, ich rechts!“ schlug Lemexx vor, während er seinen Phaser überprüfte. „Und was, wenn beide Links stehen?“ wollte Nicolas, wie immer, wissen. Sie hatten auf diese Art schon oft einen Raum gestürmt und er hatte immer die gleich dumme Frage gestellt. „Das klären wir drinnen!“ sagte Lemexx nur knapp und öffnete dann die Tür.

Die beiden Sheliak, die die Konsolen bedienten und völlig überrascht waren, ginge durch die beiden Phasertreffer sofort nieder. Sie hatte nicht den Hauch einer Chance, als die grellen orangen Lichtblitze der Sternenflotte den Raum durchzuckten.

Lemexx überprüfte sofort die Lebenzeichen der beiden Bewusstlosen und durchsuchte sie nach Waffen, während Nicolas die Konsolen checkte und Informationen abrief. Als Lemexx fertig war, keine Waffen gefunden und die Tür verriegelt hatte, ging er zu Nicolas und sah ihm über die Schulter: „Und? Was gefunden?“ wollte er wissen.

„Ja, ich habe die Sensoren abgeschaltet und die Kommunikationsfrequenzen gescannt. Wir können unsere Frequenzen beibehalten! Du kannst das Team jetzt als rein schicken. Ich leite derweil den Sheliakverkehr um, der auf dem Weg hierher ist. Da kommen nämlich zwei Schiffe innerhalb der nächsten drei Stunden hier her und wir wollen doch nicht, dass die uns verfolgen, oder?“ erklärte Rhys.

„Nein, wirklich nicht!“ stimmte Lemexx zu. „Also wenn sie dann soweit wären, dann könnten wir jetzt vielleicht verduften!?“ drängte Lemexx.

„Einen Moment . . .  ah, da sind sie. Ich habe die Koordinaten der Gefangenen und übermittle sie an die Relaisstelle im Shuttle. Das Shuttle wird sie dann sofort weiterleiten.“ Erklärte Rhys, während Lemexx eine kleine Tasche aus seinem Rucksack holte und einen Klettverschluss an der Oberseite öffnete. Darunter verbarg sich eine kleine Konsole, in die er mit ein paar Drücken etwas eingab.

„So, fertig.“ Meldete sich Nicolas.

„Gut, ich bin auch fertig. Dann los.“ Sagte Lemexx und ging Richtung Tür.

„Einen Moment, meinte Rhys, der neben einem der bewusstlosen Sheliak niedergekniet war und ihm einen Kommunikator anheftete, den er scheinbar mitgenommen hatte. Noch bevor Lemexx etwas sagen konnte, tippte Rhys auf den Kommunikator und sagte: „Rhys an Shuttle Aldrin: Zusatzkommunikator erfassen und Lebensform an Bord beamen!“ woraufhin sich der Sheliak sofort entmaterialisierte.

„Was soll dass denn jetzt? Wir kidnappen niemanden und wir töten nicht auf dieser Mission. Wir beamen ihn sofort zurück!“ forderte Lemexx.

Im selben Moment griff Rhys nach dem kleinen Paket in Lemexx‘ Händen, drückte einen Knopf an dessen Oberseite und aktivierte es damit. Dann stellte er es auf die Konsole neben ihm und fragte: „So, soweit ich weiß, kann man den fünf Sekunden-Zünder nicht mehr deaktivieren, als verkrümeln wir uns doch besser von hier, meinst du nicht!?“ erwiderte Rhys mit einem völlig unangebrachten Lächeln auf den Lippen.

Lemexx hatte keine Chance: „Lemexx an Aldrin: Nottransport zurück! Energie!“

Sie waren kaum aus dem Raum verschwunden, als die gleißend helle Explosion die ganze Sektion auseinander riss. Die Explosion würde niemandem auf der Station entgangen sein. Jeder einzelne Sheliak würde nun damit beschäftigt sein, herauszufinden, was da passiert war.


Josephine DeVille wartete unterdessen immernoch an der Bordwand der Station auf der anderen Seite. So langsam fragte sie sich, wie lange die beiden noch brauchen würden. Notfalls würde sie gleich auch ohne deren Signal anfangen. Da ertönte plötzlich via Funk Lemexx‘ Stimme: „Team 1 an Team 2. Funkfrequenzen sicher. Phase 1 erledigt. Beginnen sie!“  sagte er kurz und knapp, wie im Briefing vereinbart. „Team 2 verstanden. Wir beginnen mit Phase 2. Männer – Los geht’s!“

Sie hatte die Worte kaum fertig ausgesprochen, als die Explosion auch schon die Hülle direkt zwischen ihnen zerriss. Die Kraftfelder dämmten die Explosion ein und als das Loch in der Hülle sichtbar wurde, erweiterte sich das Kraftfeld mit einem kurzen Aufblitzen um das Team herum und nacheinander stellten die Teammitglieder ihre Magneten ab und mit einem kurzen Sprung erreichten sie das Innere der Station.

Im Korridor herrschte Totenstille. Niemand war zu sehen und sie hatten nicht sehr viele Meter vor sich, wussten sie dank der Koordinaten, die ihnen die Aldrin zugespielt hatte. DeVille gab ein paar Handzeichen, woraufhin das Team sich formierte um vorzurücken. Alle Augen wachten nach vorn, zu den Seiten und nach hinten. Die Männer waren perfekt eingespielt und hätten sofort einen Kampf anfangen oder eben auch beenden können. Doch auf ihrem ganzen Weg durch die geschätzten hundert Meter Korridore sahen sie nicht einen einzigen Feind. Bis sie schließlich an die Tür zum Gefangenkomplex kamen. Sie positionierten sich in zwei Teams an den Seiten der großen zweiflügligen Tür und machten sich einsatzbereit. Worte waren jetzt nicht mehr nötig, da das Team diesen Einbruch vorher sehr gut geübt und koordiniert hatte.

Jeder atmete noch einmal tief durch und brachte so eine innerliche Ruhe auf, die ungemein hilfreich bei dieser Art Nervenkitzel. Dann gab DeVille das Handzeichen zum Eindringen und mit einem Zischen öffnete sich die Tür. Vier Soldaten stürmten zu jeder Seite des Raums und suchten sich Deckung, während die anderen beiden von der Tür aus Deckung gaben und auf sich nähernde Ziele schossen.

Mehrere Wärter gingen zu Boden noch bevor sie ihre Waffen einsatzbereit machen konnten und die, die es schafften, konnten nur wenige ungezielte Schüsse abgeben, bevor sie ebenfalls bewusstlos auf dem Boden aufschlugen. Reese schlug gerade noch einen Sheliak mit dem Koben seines Gewehr bewusstlos, bevor wieder Ruhe einkehrte und die Lage übersichtlich wurde. Die Männer verließen ihre Deckungen wieder und sahen sich um nach potentiellen Gefahren. Dann meldeten alle einen „klaren Bereich“ und DeVille gab den nächsten Befehl: „Gut, dann sechs Mann zu den Zellen, der Rest sichert die Tür!“ Und so geschah es.

Sechs Soldaten begaben sich zu den einzelnen Großraumzellen, die nacheinander von einem langen Gang aus erreichbar waren. Großen Türen aus transparentem Alluminium gaben den Blick auf dutzende Gefangene frei. Es waren scheinbar tatsächlich die Gesuchten. Reese öffnete einen Tür und nahm seinen Helm ab: „Bitte hören sie mir zu. Ich bin von der Sternenflotte. Wir werden sie alle hier raus holen. Dazu braucht jeder von ihnen einen solchen Nottransponder.“ Sagte er und hielt ein kleines rundes schwarzes Gerät hoch. Nicht größer als eine Münze: „Wenn sie es zusammendrücken, leuchtet ein kleines Signallicht auf und der Transponder ist aktiviert. Kurz darauf werden sie heraus gebeamt. Wir haben nicht viel Zeit, als beeilen sie sich bitte.“ Erklärte er. Dann setzte er seinen Rucksack ab und gab den Personen, die ihm am nächsten waren, eine Tüte mit vielen solchen kleinen Transpondern. „Verteilen sie sie und aktivieren sie sie, sobald sie sie haben!“ erklärte er.

Nach einigen Sekunden kamen die sechs Männer zurück zum Eingang und erstatteten Bericht, dass alle Transponder verteilt sind. Dann öffnete DeVille eine kleine Tasche an ihrem Anzug und holte Langreichweitenfunkgerät heraus. Es war ein kleiner schwarzer Apparat mit goldener Klappe. Sie schwang ihn schnell von sich weg und die goldene Oberseite klappte auf. Die Erbauer dieser Geräte waren wohl ein wenig nostalgisch und gestalteten dieses Gerät wie die Funkgeräte der ersten Generation, wie sie Captain Kirk noch benutzte.

„Team 2 an Basis. 70 Minuten sind rum. Energie!“


„Basis hier.“ Erklang die Stimme von Captain Katya Rubliowa: „Verstanden. Wir beginnen!“

Auf der Brücke der Baikonur freute sich Katya, dass alles so wunderbar nach Plan lief. Scheinbar war bis hierher die Mission ein Erfolg. Jetzt waren sie dran: „Mister Zatar: Energie!“ wies sie den Chefingenieur via Interkom an.

„Ja Mam. Ich beame die Gefangenen jetzt in unsere Frachträume. Zeit bis zum Abschluß: sieben Minuten.“ Erwiderte Zatar.


Hart und unsanft landete Rhys auf dem Boden des Shuttles. Während des Beamens hatte Lemexx bereits ausgeholt, um mit seiner rechten Faust mit voller Wucht Rhys Gesicht zu treffen, damit dieser dann durch das Cockpit der Aldrin flog. Rhys hielt sich die rechte Gesichtshälfte und setzte sich auf: „Wow, du hast es immer noch drauf Mex. Was kommt als nächstes? Ein Armstreckhebel? Oder reist du mir einfach irgendwas aus?“

„Der Sheliak im Sensorraum ist tot. Dank dir. Und was sollte diese Kidnapping-aktion?“ wollte Lemexx wissen, der sich sichtlich beherrschen musste.

„Müssten wir uns nicht langsam auf den Rückweg machen?“ ignorierte Nicolas die gestellten Fragen.

„Wenn du mir nicht sofort ein paar Antworten gibst, dann beame ich dich wieder zurück und fliege allein zur Baikonur. Also was sollte dieser ganze Mist?“ erwiderte Lemexx.

„Ich sagte dir doch, wie sind jetzt mehr an den biologischen Eigenarten der Sheliak interessiert. Was wäre da nutzbringender, als einen von ihnen einfach mitzunehmen?“ erklärte der sichtlich besorgte Rhys: „Und jetzt solltest du schleunigst einen Kurs setzen, bevor wir von Sheliak-phasern beschossen werden. Ganz so wehrlos wird die Station wohl nicht sein, dass sie nich mit einem Standardshuttle der Föderation fertig wird.“

„Nicolas, du hast recht.“ Setzte Lemexx an, woraufhin Nicolas beruhigt ausatmete.

„Da bin ich aber froh. Können wir dann jetzt endlich . . .“ wollte Rhys sagen, wurde aber vom grellen Phaserstrahl aus Lemexx‘ Waffe getroffen und sank sofort bewusstlos in sich zusammen.

„So gefällst du mir viel besser. Und so ruhig – steht dir ausgezeichnet Nic.“ Sagte Lemexx wohl wissend, dass ihn sein Gegenüber nicht mehr hören konnte. Dann steckte er den Phaser weg und setzte einen Kurs zurück zur Baikonur.


„Die haben unseren Plan inzwischen sicherlich durchschaut. Wie lange dauert es noch?“ wollte Reese an Bord der Station wissen.

„Noch eine knappe Minute, dann sind alle draußen.“ Antwortete DeVille.


Sheliak-Patroullien rannten den Gang hinunter zu den Gefangenräumen. Bewaffnet mit Gewehren und transportablen Schildemittern stellten sie für das Team der Sternenflotte eine echte Gefahr dar. Noch dazu, weil sie alle Schwachstellen und möglichen Angriffspunkte aller Räume der Station kannten und sich schneller zurecht fanden, als die fremden Eindringlinge.

Eine ganze Gruppe Sheliak machten sich vor der Tür zum Gefangenlager einsatzbereit. Als alle in Position waren gab der Anführer ein Zeichen und gemeinsam stürmten sie in den Innenbereich.

Doch alles, was sie noch sahen, war ein letztes blaues Funkeln eines gerade beendeten Beamvorganges.


„Die Geiseln sind an Bord. Und auch das EFT. Wir können starten.“ meldete Tarlan von seiner Konsole.

„Dann los – volle Energie. Auf Rendezvouskurs mit der Aldrin. Energie.“ Befahl Captain Rubliowa.

Kurz darauf flog die Baikonur Nebelschwaden mit sich ziehend aus den Merdoria-Grounds heraus auf das kleine Shuttle Aldrin zu.

„Major DeVille an Captain Rubliowa.“ Erklang die Stimme des Majors via Interkom: „Wir sind alle heil draußen, aber die Sheliak haben von der Sache Wind bekommen. Sie sollten vorsichtig sein!“ erklärte sie.

„Ich habe verstanden. Danke Major.“ Antwortete die Captain. Dann wies sie die Brückenoffiziere an: „Volle Scannerleistung. Konzentrieren sie die Scans auf das Gebiet der Sheliak. Ich will sofort wissen, falls sich Schiffe von ihnen hier her auf den Weg machen! Bringen sie uns so schnell es geht an das Shuttle ran und holen sie es mit dem Traktorstrahl rein. Danach sofort auf Warp.“

„Aye Sir.“ Erklangen die Antworten von allen Teilen der Brücke.


Das blaue Leuchten um das Cockpit den Shuttles verriet Lemexx, dass der Plan fast beendet war. Mit Hilfe des Traktorstrahls der Baikonur landete er in wenigen Sekunden sicher im Hangar des Schiffs. Der Alpha-Flyer war ebenfalls längst wieder angekommen.


Kurz darauf ging die Baikonur auf Warp und verließ den Sektor auf dem schnellsten Weg nach einer ausgezeichnet verlaufenen Befreiungsaktion.


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:55.