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From USS Baikonur

Aufbruchsstimmung
Autor: Nika McNamara
Sternzeit: 69.796,0


Ungewohnt ruhig und nachdenklich stand Counselor Ranoo am Aussichtsfenster des Salyut und betrachtete den Planeten der Bzz’Pok.

Zwei wundervoll ruhige Wochen nun befand sich die Baikonur im Orbit und vor drei Tagen war in einem Runabout bereits ein kleines Diplomatenteam angereist. Bis zur Ankunft des Wissenschaftsschiffes Calibris, das die Gerätschaften fürs Terraforming, sowie Experten auf diesem Gebiet an Bord hatte, würden die Diplomaten noch die Gästequartiere der Baikonur bewohnen.

Was die Calibris betraf, so konnte man getrost sagen, dass die Föderation schnell reagiert hatte. Auch das Diplomatenteam war verhältnismäßig schnell hier gewesen, bedachte man, dass das Hilfegesuch der Bzz’Pok und Berlinger erst vor knapp zwei Wochen gestellt worden war.

Für sich schrieb Lemexx diese zügige Reaktion und das schnelle Handeln dem zu, was er als eine Art Aufbruchsstimmung innerhalb der Föderation wahrnahm und bezeichnete. Diese Stimmung die sich seit einigen Monaten breit zu machen schien. Der Dominionkrieg lag zwar schon ein paar Jahre zurück, aber lange Zeit hatte der schwarze Schatten schwerer Verluste über den Föderationswelten gehangen. Zwar würde niemand, der diesen Krieg mit erlebt hat, je seine Schrecken und sein gesamtes Ausmaß vergessen, aber nach Jahren des Wiederaufbaus, kehrte die Föderation und damit auch die Sternenflotte immer weiter zu ihren Ursprüngen zurück.

Viele Forschungsschiffe waren in den letzten zwei Jahren zu Tiefenmissionen gestartet. Das Erforschen und Entdecken noch unbekannter Raumregionen und Phänomene war wieder weiter in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Ebenso das knüpfen diplomatischer Kontakte zu fremden Völkern...

Aufbruchsstimmung.

Das war es wohl auch - im weitesten Sinne - gewesen, was Jebediah Smock zu seinem übereilten 'Urlaub' getrieben hatte.

Natürlich wusste Lemexx es inzwischen besser. Jetzt gerade war die Zeit, zu der der Viertelklingone ihn üblicherweise heimlich besucht hätte. Es hatte durchaus einige Fortschritte gegeben, auch wenn es nur kleine gewesen waren. In Hinsicht auf die Therapie schien es Lemexx nun fraglich, ob der persönliche Rachefeldzug, den Smock nun vermutlich führte, auch gleichzeitig ein Misserfolg war...

"Ja, ich frage mich auch, warum die nicht einfach mal offiziell an Bord kommen können", unterbrach Jon den Gedankengang des Counselors. "Auf ein Gläschen versteht sich. Wie sonst könnte man leichter diplomatische Beziehungen aufbauen, als durch einen kleinen Umtrunk..." Er klopfte Lemexx locker auf die Schulter und besah sich den Planeten. "Ich hätte ja gerne mal so eine flotte Biene gesehen.", zwinkerte er.

Lemexx schmunzelte. "Tja, das hätte ich auch gern gesehen - wie Du diplomatische Beziehungen aufbaust. Aber die Calibris wird in wenigen Stunden hier sein und wir hier fertig."


"Lieutenant Kvam, Sie haben die Brücke.", erklärte Nika und ging zum Bereitschaftsraum des Captains hinüber. Kaum hatte sie auf die Klingel gedrückt, als die Tür sich auch schon öffnete.

"Pünktlich wie immer.", empfing Rubliowa sie.

Das obligatorische Glas Téno-Saft stand schon bereit und Katya saß mit einem ebenso gewohnten Glas Wasser und zwei PADDs bereits in der gemütlicheren Sitzecke. Sie wies auf den Sessel, den Nika bei den lockeren Besprechungen der beiden bevorzugte.

"Also? Was gibt es berichtenswertes?", fragte die Captain und sah Nika erwartungsvoll an.

"Heute nicht viel", zuckte diese mit den Schultern. "Die Reparaturen sind so weit abgeschlossen, wie wir sie hier machen können. Alles in allem sind wir voll funktionsfähig."

"Gut.", nickte Katya. "Das hatte ich erwartet. Wenn ich mir das so ansehe, sind die Restarbeiten mehr Politur, als Reparatur..."

"Das war's eigentlich auch schon. Ich glaube, Jon ist etwas geknickt, weil er die lukullischen Genüsse von Bzz'Pok nicht erkunden darf, aber ansonsten habe ich nicht mal eine Beschwerde von Crewman Legreon - das erste Mal seit, ich glaube, drei Monaten!", berichtete Nika fast schon enttäuscht.

"Oh", entfuhr es auch Rubliowa überrascht. Die überzogenen Beschwerden von Dauermeckerer Legreon waren zu so etwas wie dem täglichen Spruch im Kalender geworden. Gewöhnlich kam er einen Tag nach seiner Beschwerde in Nikas kleines Büro geschneit, um sich dafür zu entschuldigen, wie überzogen er reagiert habe und dass sich die Sache erledigt habe, nur um sich anschließend über etwas anderes zu beschweren.

Doch dann huschte ein Lächeln über das Gesicht der Captain. "Dann warten wir bis morgen und er beschwert sich über den Mangel an Beschwerdegründen..." Und nach einem Moment des Schweigens fügte sie an: "Nun haben wir mal zwei Wochen Ruhe - was wir alle uns mal gewünscht und erhofft haben und schon breitet sich Langweile aus... Man sollte es nicht für möglich halten."

Nika nickte zustimmend und deutete schließlich auf die PADDs, die Katya zur Seite gelegt hatte. "Haben wir denn schon ein Ende der 'Langeweile' in Sicht? Neue Marschbefehle?", wollte sie wissen.

"Nein. Ich habe bereits gemeldet, dass wir ab Eintreffen der Calibris verfügbar sind. Vorläufig ist unser einziger Befehl nur Kurs gen Erde und weitere Bereitschaft."

Nika hob kurz eine Augenbraue, was die Russin dazu veranlasste zu sagen: "Ja, ich dachte auch, dass das etwas seltsam klingt, aber mehr war aus dem Admiral nicht herauszubekommen. - Ich werde mich noch mal mit ihm in Verbindung setzen, sobald die Calibris hier ist."


"Ich muss aufs Schärfste protestieren", ereiferte sich der Andorianer Kavar. Seines Zeichens Chef des Sicherheitsstabes der Präsidentin der Vereinigten Föderation der Planeten.

"Dafür ist es jetzt zu spät. Sie hat Ihre Empfehlungen gelesen und dann ihre Entscheidung getroffen.", entgegnete Sophia Miguel, die Pressesprecherin. "Die Mitteilung ist jetzt raus. Und ehrlich gesagt, finde ich die Idee gar nicht so dumm..."

"Gar nicht so dumm?", brauste Kavar auf. "Klar, wenn man außer Acht lässt, dass es die Idee zweier Admirals ist, von denen einer nur kommissarisch eingesetzt wird, ohne ein Spezialgebiet oder ernsthafte Referenzen zu haben und der andere einen beachtlichen Teil des vergangenen Jahres in einer Irrenanstalt verbracht hat! Grandiose Idee. So _kann_ ich nicht für ihre Sicherheit garantieren!" Mit diesen Worten betrat er das Büro der Präsidentin, wo diese bereits auf ihre beiden Mitarbeiter wartete. Ihr kritischer Blick erkannte sofort, dass der Andorianer nicht mit ihrer Entscheidung zufrieden war.

"Ich habe vollstes Vertrauen in Lee und seinen Vorschlag. Von all den Kandidaten, die uns zur Verfügung stehen, wird niemand glauben, dass wir die Baikonur ernsthaft in Erwägung ziehen. Und das macht sie für mich und meine kurze Reise für das sicherste Schiff der ganzen Flotte.", wollte Präsidentin Emdme Mafe von vornherein jeglichen Einwand unterdrücken.

Sie erntete jedoch ein wenig respektvolles Schnauben. "Dieses Schiff zieht das Unglück doch magisch an..."


Unterdessen sahen Captain Rubliowa und Commander McNamara zum Abschluss ihrer täglichen kurzen Besprechung die föderalen Nachrichten.

"... wo Präsidentin Mafe in zwei Wochen offiziell den Beitrittsfeierlichkeiten des Planeten Gorani zur Föderation beiwohnen wird. Die Präsidentin wurde erst vor wenigen Wochen in ihrem Amt bestätigt, obwohl sie mit ihrem unkonventionellen und zeitweise emotionalen Führungsstil vor allem auf Vulkan gelegentlich auf Unverständnis gestoßen ist.

So lässt sich dann wohl auch die bisherige Auswahl der Schiffe erklären, die derzeit in der engeren Auswahl sind, die Präsidentin nach Gorani zu bringen. Das sind zurzeit die Caracas, die Helena und die Baikonur. Letzteres sei, so Sophia Miguel, die Pressesprecherin der Präsidentin, der aktuelle Favorit..." Der Rest des Berichts ging in einem erstickten Röcheln von Rubliowa unter, die sich soeben an ihrem Wasser verschluckt hatte.

Das nahm Nika, die bei der Nennung des eigenen Schiffes ebenfalls mehr als verwundert gewesen war, die Frage ab, ob Rubliowa davon bereits etwas gehört hatte.

"Er hat Baikonur gesagt...", krächzte Ekaterina fassungslos. Ihrem ersten Offizier war vor Verwunderung der Mund offen stehen geblieben.

"Das ist... bestimmt eine Ente...", stammelte die Halb-Haliianerin dann. "Sie brauchen immer eine Auswahl, um mögliche Attentäter in die Irre zu führen..."

"Captain", ertönte ein Signal von der Brücke. "Die Calibris ist gerade eingetroffen und es kommt ein Ruf vom Hauptquartier herein - Admiral Horner."

"Den Ruf hier her legen.", ordnete Katya mit noch leicht kratziger Stimme an. Sie warf Nika einen bedeutsamen Blick zu, den diese zur Veranlassung nahm, auf die Brücke zurück zu kehren.

Rubliowa hingegen nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz und schaltete das Display ein. Entgegen sah ihr nicht nur Admiral Lee Horner, sondern auch das vertrautere Gesicht Shniklukreis'.

"Katya", begrüßte der Caitianer sie vergnügt strahlend. "Sie haben es schon gesehen nicht wahr? Ich weiß, Sie sehen um diese Zeit die Nachrichten..."

"Allerdings", antwortete die Russin. "Und ich bin - milde gesagt - verwundert. Und ich hätte nicht geglaubt, dass etwas an dieser 'Meldung' dran sein soll, hätten Sie mich jetzt nicht gerufen...", sprach sie ehrlich aus, was sie dachte. Ihr waren die Brocken auf dem vergangenen Weg der Baikonur nur allzu bewusst.

"Aber es ist wahr. Und die Entscheidung ist tatsächlich bereits getroffen. Präsidentin Mafe wird an Bord der Baikonur reisen. Die Calibris sollte jeden Augenblick eintreffen und sie setzen sofort Heimatkurs - Maximum-Warp. Die üblichen Sicherheitsanforderungen und Notwendigkeiten werden in diesem Moment an Sie übermittelt. Das sollte bis zu Ihrem Eintreffen im Sol-System machbar sein.", erklärte Horner in knappen Sätzen.


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:46.