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From USS Baikonur

Ungewöhnliche Wege
Autor: Lukas Piel
Sternzeit: 69.121,9


Admiral Popov schreckte hoch, als ihm ein Piepen zu verstehen gab, dass ihn jemand sprechen wollte. Schnell nahm er Haltung an, straffte die Uniform und öffnete die Leitung. Zu sehen war nun eine Figur im Schatten, sein Gesicht war nicht zu erkennen, aber der Admiral wusste genau mit wem er es zu tun hatte. Die Gestalt begann zu sprechen: "Die Patpajat hat die Baikonur gefunden."

"Wo?", fragte Popov nach.

"Im Nebel, wo denn sonst. Aber was mich beunruhigt ist, dass die Jem'Hadar auch dort sind, offensichtlich haben sie miteinander kommuniziert, und die Jem'Hadar haben sie nicht angegriffen." Der sonst so souveräne Mann vom Syndikat schien unsicher. "Wer weiß was dort vor sich geht. Sie werden sich der Sache annehmen, die Baikonur muss dort weg. Dann kümmern wir uns um die Jem'Hadar und sie um diese neugierige Baikonur."

Popov verstand. "Ich werde alles in die Wege leiten.", sagte er und der Bildschirm wurde wieder Schwarz.


Auf der Brücke Baikonur beobachtete man mit Argwohn das unbekannte Schiff, welches Position bezogen hatte. Floyd löste, wie befohlen den Partikelstrahl aus und der Nebel färbte sich orange. "Wir haben keine Sensorendaten mehr, wir können also davon ausgehen, dass es den Jem'Hadar ähnlich geht.", meldete Floyd.

Kvam aktivierte den vorher programmierten Kurs und langsam schwebte die Baikonur aus ihrer bisherigen Postion. "Wir haben den Bereich gleich verlassen.", stellte der norwegische Navigator in Aussicht.

"Wir haben wieder Sensorendaten.", bemerkte Floyd und musste sofort ergänzen: "Die Jem'Hadar sind uns gefolgt. Entweder sie haben unseren Kurs erraten oder ihre Sensoren sind deutlich besser als die unsrigen."

Ernüchterung machte sich breit. Das Schiff unbekannter Bauart bezog eine Position, so dass es gemeinsam mit den Jem'Hadar die Baikonur in der Mitte hatte. Schon hatte Andasa auf seinem Terminal die effektivste Verteidigungsstrategie errechnet, für den Fall, dass...

Mit einer massiven Torpedodecke wollte er das unbekannte Schiff beschäftigen und dann ein Immelmannmanöver hinter die Jem'Hadar durchführen, um die Jem'Hadar zwischen sich und dem fremden Schiff zu haben.

Er sorgte sich, ob es wohl reichen würde ohne größere Schäden zu nehmen. 'Es hängt viel vom Timing ab', dachte er sich.

Schon nahm er genauere Berechnungen vor. In seinem Plan spielten die Phaserbanken achtern eine besondere Rolle, sie mussten die Jem'Hadar manövrierunfähig machen, bevor diese ihrerseits ein Manöver fliegen konnten.

Tarlan an der Konsole neben ihm meldete: "Captain, wir werden gerufen."

Katya nickte: "Mal sehen wer, oder was das ist und was sie von uns wollen."

"Nein, nicht von dem unbekannten Schiff, sondern von der Sternenflotte.", wurde sie berichtigt.

Wie haben die uns gefunden, wir haben ja kaum selbst Sensoren?, fragte sich die Captain als sie befahl den Kanal zu öffnen.

"Captain, Rubliowa.", sagte Admiral Popov, der nun auf dem Bildschirm zu sehen war und ohne eine Antwort von ihr abzuwarten kam er zur Sache: "Captain, laut meiner Daten sind sie mehrere hundert Lichtjahre von der Position entfernt, an welcher sie sein sollten."

Der Captain stand die Verwunderung noch immer ins Gesicht geschrieben. Sie stotterte kurz, dann sprach sie jedoch mit fester Stimme: "Wir sind hier auf Jem'Hadar gestoßen, es ist eine wichtige Mission."

Der Admiral zeigte sich wenig beeindruckt und unterbrach sie: "Ich glaube, oder besser, ich hoffe, dass meine Anweisungen nicht zweideutig waren... oder?"

Katya fühlte sich genötigt zu insistieren: "Aber, die Mission hier ist wichtig, wir müssen dem nachgehen."

Der Admiral nickte verständnisvoll: "Der Sache wird nachgegangen werden und sie... wie ich erfahren habe, haben sie noch nicht einmal ihren neuen Chefarzt an Bord. Das werden sie jetzt machen, damit sie volle..."

"Aber", wollte Katya einwenden doch erneut wurde sie vom Admiral niedergebügelt: "Aber? Da gibt es kein Aber, oder ich zerre sie schneller vor ein Kriegsgericht als sie Befehlsverweigerung sagen können. Die USS BrurChail wird sich um ihre Jem'Hadar kümmern."

Leise schnaubte die Captain: "Ja Sir."

"Gut, Sternenflotte Ende.", sagte Popov selbstzufrieden und der Bildschirm wurde erst schwarz, dann erschien das unbekannte Schiff wieder. Es herrschte eine drückende Stimme auf der Brücke, die von der Captain gebrochen wurde. "Mister Kavm, setzen sie einen Kurs zum Shuttle, wir verlassen diesen Nebel."

"Wollen wir uns das einfach gefallen lassen?", insistierte Kvam von der Navigationsstation und sah Captain Rubliowa vorwurfsvoll an. Die Captain kniff die Lippen zusammen und sagte knapp: "Setzen sie sofort einen Kurs hier raus." Dann fügte sie an: "Ich will alle Führungsoffiziere im Besprechungsraum sehen, in drei Minuten."


Der Erste blickte, was für ihn sehr unüblich war, sehr unsicher zu seinem Steuermann. 'Was sollen wir machen', dachte er bei sich. "Ist der Sternenflotte zu trauen?", dachte er dann ein wenig zu laut und sah in ratlose Gesichter. "Die Chance eine eigene Produktion an Ketracel White zu haben ist wirklich verlockend. Dann wären wir nicht mehr der Spielball der Orioner."

"Aber wer weiß ob diese Rubliowa überhaupt halten kann, was sie verspricht", wurde ihm widersprochen. "So wie ich die Sache sehe, ist die Sternenflotte sowieso in der Hand des Syndikats, wieso sollten wir uns dann auf so eine dahergelaufene Captain einlassen? Das Syndikat liefert pünktlich und in guter Qualität, wieso sollten wir das aufgeben und unsere Existenz riskieren?"

Der Erste dachte kurz: Das kann nicht unsere Zukunft sein, die Sklaven eines kriminellen Haufens aus einem anderen Quadranten der Galaxie zu sein. Wir haben uns von den Gründern befreien können, den Vorta ausgeschaltet, wir wollen frei sein und diese Baikonur bietet uns die Freiheit an. Vernichten können wir sie ja dann immer noch.'


"Es ist doch völlig offensichtlich was hier geschieht!", echauvierte sich Nika. "Dieses seltsame Schiff fungiert als Transponder für das Orionsyndikat und ihre Gehilfen." Damit sprach sie allen Anwesenden aus der Seele.

Shniklukreis zog eine düstere Miene, sein Schnurren war bereits verstummt. Zatar trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte und presste die Lippen zusammen, Katya hatte sich in ihren Sessel zurückgelehnt und hielt die gespreizten Hände vors Gesicht, Floyd saß stocksteif auf seinem Platz, während Tarlan, Smock und Andasa mit finsterem Gesichtsausdruck auf ihren Plätzen saßen.

"Aber zumindest hat des große Schiff uns nicht angegriffen, es steht wohl unter dem Einfluss des Admirals.", sagte Floyd. "Das zeigt nur wie tief sich die Krallen des Syndikats schon in die Sternenflottenhierarchie vorgewagt haben. Wir müssen diese Ursupatoren aufhalten, sonst werden auch wir noch Handlanger dieser Kriminellen."

Katya gab zu bedenken: "Wir müssen aber den Dienstweg einhalten."

"Wir sollen also erst bei Admiral Popov anfragen ob wir seine Syndikatsverbindungen aufdecken dürfen?", fragte Floyd ein wenig zynisch.

"Das Orionsyndikat wird einen Weg finden wollen wie wir zum Schweigen gebracht werden könne. Das heißt, wir müssen untertauchen, also irgendwie nicht zu erreichen sein.", Nika blickte quer über den Tisch zu Ferkon Zatar. "Mister Zatar, müssten wir nicht eine Ebene 3 Diagnose an unseren Relais durchführen? Wer weiß welchen Schaden sie im Nebel genommen haben..."

Der Chefingenieur stimmte zu: "Wir sollten die Systeme wirklich überprüfen." Es widerstrebte ihm das eigene Schiff zu sabotieren, aber gegen eine solche langwierige, sprich ausführliche Kontrolle war nichts einzuwenden, vielleicht würde sich sogar noch Verbesserungspotential auftun.

"Wir missachten immerhin einen direkten Befehl.", gab Nika zu bedenken.

Andasa, der nur wenig zur Diskussion beigetragen hatte, meldete sich zu Wort. "Genau genommen missachten wir keinen Befehl, wir sind vielmehr ohne direkte Order, jedenfalls wenn wir den neuen Doktor haben. Auf jeden Fall so lange wir keine neue Anweisungen eines Admirals bekommen." Bei diesen Worten lugte er zu Shniklukreis hinüber, dieser lächelte verstehend. Die Stimmung hellte sich merklich auf.

"Ich finde es eminent wichtig, dass die Baikonur diesen Planeten... Kabrel I besucht.", sagte Shniklukreis fast profan.

Die Captain wandte sich via Interkom an die Brücke. "Wie lange noch, bis wir Johansson und den neuen Chefarzt aufnehmen?"

"Das Shuttle ist binnen zweier Stunden bei den Rendezvouskoordinaten.", gab der Navigator Kvam bekannt.

"Sehr gut, danke", beendete Katya das Gespräch.

Der Katzenadmiral fragte noch einmal: "Gibt es Einwände gegen eine Erkundungsmission zum Planeten Kabrel 1 zur Beschaffung von Bestandteilen von Ketracel White?" Keiner der Anwesenden widersprach.


Johannson überprüfte erneut die Koordinaten: "Wir sind richtig, nur die Baikonur fehlt. Irgendwie passt das, ich irre nun schon seit ca. 4 Wochen hier in der Gegend herum, von Alpha 12 nach Beta 30 und dann zu den Koordinaten XYZ3977 und jetzt das." Er ließ sich in seinen Sitz fallen und schnaubte durch die Nase aus. "Bestimmt hat die Baikonur wieder Probleme, ein Wurmloch, Vulkanische Rebellen, ein Weltraumhund oder Mondstaub." Piel sah in belustigt an. "Es ist ja nicht so, dass die Baikonur von einem Fettnäpfchen ins nächste tritt, aber eine gewisse Tendenz zur Pechhäufung ist schon erkennbar. Einmal haben wir uns eine seltsame Substanz an Bord geholt, eine Art Halluzinogen, da ist die ganze Crew durchgedreht. Damals war ich übrigens gerade auf der Krankenstation und habe zusammen mit den Schwestern Versuchspflanzen geraucht. Techniker haben Isolinearchipmemory gespielt, manche Chips haben sie bis heute nicht gefunden. Die Sicherheitsabteilung hat mit ihren Phasern Fresken in die Decke des Shuttledecks gebrannt und die zwei ranghöchsten Offiziere haben nackt auf dem Holodeck gerungen, im Schlamm. Es war ein Riesenspaß.", sagte er mit Wehmut in der Stimme.

Lukas Piel erinnerte sich an seine Akademiezeit, er hatte damals auch viel Spaß. Ihm kam diese Zeit wie eine Ewigkeit entfernt vor.

"Abgestürzt sind wir auch mal, das ganze Schiff, naja, fast das ganze Schiff ist ins Meer gestürzt, das war auch sehr amüsant."

"Es ist wohl nie langweilig auf der Baikonur.", vermutete Piel.

"Ja vor allem das Salyut ist Spitze. Jon war früher auf der Erde Barkeeper und kann alles mixen, nicht wie diese halbprofessionellen Replikatorbenutzer auf den anderen Schiffen, ein richtiger Könner."

Lukas schmunzelte erneut: "Wenn er auf der Erde schon Barkeeper war, als ich auf der Akademie war, so habe ich ihn bestimmt schon mal gesehen. Ich war nämlich in jeder Bar und Kneipe, die es auf der Erde gibt.", sagte Piel in aller Bescheidenheit.


Die Sitzung im Bereitschaftsraum war nun seit einer halben Stunde beendet, Captain Rubliowa, und Admiral Shniklukreis saßen noch im Bereitschaftsraum und berieten über die Situation. Das Padd auf ihrem Schreibtisch meldete den Eingang einer Nachricht, es war eine Videobotschaft. Epim'Etheus, der Erste der Jem Hadar wurde sichtbar, grimmig wie immer sprach er seinen Text. "Gut Miss Rubliowa, wir gehen auf ihr Angebot ein.", sagte er und beendete die Verbindung.

Shniklukreis und Captain Rubliowa sahen sich die Botschaft noch einmal an, sie war auf einem Abhörsicheren Kanal gesendet worden und auf ihr persönliches Padd. Sie war sich sicher, dass dafür besonderes Können von Nöten gewesen war.

Die Nachricht jedoch löste keinen Freudentaumel bei ihr aus. "Wir werden also den Jem Hadar das Harz liefern und sie werden dafür unsere Verbündete?", fragte sie vorsichtig.

"Wir werden sie vielleicht zu einem Mitglied der Föderation machen. Stellen sie sich doch mal vor, die Kinder derer, gegen den wir so einen blutigen Krieg kämpften dienen auf einem Sternenflottenschiff. Dafür lohnt es sich sicherlich die Befehlskette ein wenig zu belasten.", sagte Shniklukreis, der von solchen Hierarchien nie viel gehalten hatte. "Wir werden ein Stückchen Geschichte schreiben.", schnurrte er.


Es dauerte wirklich die zwei Stunden, die Kvam berechnet hatte, bis die Baikonur auf das Shuttle traf. Routiniert wurde das Shuttle von Johansson in die Rampe geflogen und landete sicher. Nika McNamara, Andasa, Ferkon Zatar, Dr. James McCoy und Ensign Kimberly standen neben der Rampe um den neuen Chefarzt zu begrüßen.

So standen sie als die Shuttleluke aufging und zuerst Johannson ausstieg und die vier begrüßte. "Ich habe schon nicht mehr dran geglaubt, dass wir wirklich noch mal auf die Baikonur kommen.", sagte Johansson bittersüß.

Piel, der immerhin sein ganzes Gepäck noch zu transportieren hatte folgte eine Minute später. Vorsichtig lächelte er, als er dem Begrüßungskomitee entgegentrat.

"Willkommen an Bord Lieutenant Commander Piel.", hieß Nika den neuen Arzt willkommen. "Ich hoffe sie hatten einen angenehmen Flug."

"Ja, den hatte ich und er war sehr unterhaltsam."

Nacheinader stellte sie alle anwesenden vor. "Gut ich glaube sie sind sicher neugierig auf ihren neuen Arbeitsplatz. Wir können ihn sofort in Augenschein nehmen. Ihr Gepäck wird in der Zwischenzeit in ihr Quartier gebracht."


Nika und Lukas Piel gingen den Gang entlang, Ensign Kimberly lief einige Schritte vor ihnen. "Die Crew der Krankenstation ist schon gespannt auf ihren neuen Chefarzt." Dabei schmunzelte sie.

Die Tür summte vor den beiden auf und die Krankenstation wurde sichtbar. Ein Lächeln huschte über Lukas' Gesicht, als er sie sah. Es war seine, seine Krankenstation und sie gefiel ihm. Schon auf der Agrippas hatte er es genossen, dass seine Heilkunst auch Früchte trug, dass er das Leiden seiner Patienten nicht nur lindern, sondern sie auch effektiv würde heilen können. Er sah die unsicheren Gesichter der Pfleger und Krankenschwestern. "Guten Tag.", sagte er schließlich etwas tapsig. "Mein Name ist, wie sie vielleicht schon wissen, Lukas Piel, und ich werde der neue Chefarzt an Bord. Es ist meine erste Krankenstation und ich hoffe, dass wir gut zusammen arbeiten werden." Ein wenig holprig kamen ihm seine Worte vor, aber er war einfach nicht der Mann für die großen Worte. Beruhigend legte Ensign Kimberly ihm die Hand auf die Schulter und sagte: "Es wird bestimmt gut, machen sie sich da keine Sorgen."


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:35.