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From USS Baikonur

Widerstand
Autor: Ferkon Zatar
Sternzeit: 69.086,3


"Captain, ich registriere Energieentladungen in der Gegend um das Außenteam", meldete Andasa auf der Brücke.

"Welcher Art?"

"Das lässt sich durch das Dämpfungsfeld nur schwer sagen. Ich vermute Waffenfeuer, aber es könnte praktisch alles sein, vielleicht sogar nur einige zufällige Störungen im Energiefeld selbst..."

"Rubliowa an Maschinenraum."

"Zatar hier."

"Commander, sehen Sie eine Chance, die Sensorleistung im Gebiet um das Außenteam zu erhöhen?"

"Nicht signifikant, solange das Dämpfungsfeld besteht. Es sei denn, Sie suchen nach etwas Bestimmtem..."

"Waffensignaturen."

Katya hätte schwören können, die Stimme des Chefingenieurs wirkte bei der Antwort ein wenig unsicher: "Waffen... - da sollte sich etwas machen lassen. Ich melde mich wieder."

"Beeilen Sie sich. Ich will wissen, was da unten vorgeht. Rubliowa - Ende." Katya rutschte unruhig auf ihrem Stuhl hin und her. Dieses Gefühl, nichts tun zu können als abzuwarten, machte sie halb verrückt.

"Captain, die Energiesignaturen sind verschwunden", meldete Andasa kurz darauf.

Rubliowa schloss die Augen. Sie konnte nur hoffen, dass mit dem Außenteam alles in Ordnung war.


Auf der Oberfläche musterte Nika ihr Gegenüber aufmerksam. Er machte einen sehr gefassten Eindruck. Sie hoffte, mit ihr sah es ähnlich aus, obwohl sie innerlich brodelte.

"Doktor", begrüßte sie ihn lakonisch.

"Commander", antwortete Vonderbrück ebenso knapp.

"Sie haben ohne Vorwarnung und grundlos das Feuer auf uns eröffnet", sagte McNamra schroff.

"Sie halten sich nicht lange mit Förmlichkeiten auf", bemerkte der Philosoph. "Das kann ich Ihnen angesichts dieser Situation auch nicht verdenken."

"'Situation'? 'Hinterhalt' trifft es wohl eher. Geben Sie mir nur einen guten Grund, Sie nicht sofort unter Arrest zu stellen."

"Die Ellora würden Sie niemals weit genug aus dem Schild lassen, dass Sie wieder hochbeamen könnten."

"Haben Sie so viele Freunde unter den Rebellen?"

"Das zum einen; außerdem ist es ein weiter Weg, und Sie haben wenigstens eine Verletzte unter Ihren Offizieren."

"Wir haben unseren Arzt mit und sind ausreichend bewaffnet."

"Na gut, nehmen Sie mich fest, wenn Sie möchten. Dann werden Sie allerdings meine Kollegen nicht finden und Ihren Auftrag nicht erfüllen können."

"Unter diesen Umständen ist unser Auftrag sowieso hinfällig. Sie haben uns angegriffen, und die Vermutung liegt nahe, dass Ihre Kollegen uns auch nicht freiwillig begleiten werden."

"Auf Kelov'a und Vunai dürfte Ihre Vermutung zutreffen. Um Radehrs und Baliks Meinung zu erfragen, sollten Sie sich an die Son'a wenden."

"Wie bitte?"

"Die beiden wurden gefangen genommen. Vor drei Tagen. Sie befinden sich auf einem der Son'a-Schiffe, die den Planeten umkreisen."

"Ich bin sicher, die Son'a hatten ihre Gründe dafür."

"Natürlich hatten sie die. Sie sehen in uns eine Bedrohung für ihre Stellung als Unterdrücker dieses Volks."

"Ich dachte mir schon, dass Sie eine solche Position vertreten. Ihnen muss doch aber klar sein, dass *uns* das nicht weiter zu interessieren hat."

"Commander, wenn Sie gesehen hätten, was ich gesehen habe..."

"Das habe ich aber nicht", antwortete Nika leicht gereizt. "Und selbst wenn, wäre es egal. Dieser Bürgerkrieg ist eine interne Angelegenheit der Son'a. Wir als Sternenflottenoffiziere sind sowohl vertraglich als auch durch die Oberste Direktive zur Nichteinmischung verpflichtet. Abgesehen davon wäre ich nach den heutigen Ereignissen nicht unbedingt geneigt, mich in diesem Konflikt auf *Ihre* Seite zu schlagen."

"Obwohl die Son'a Bürger der Föderation festhalten?"

"Ihre Kollegen wussten sehr gut, was sie taten."

"Haben Sie sich noch gar nicht gefragt, warum die Son'a Sie nicht von der Entführung meiner Kollegen unterrichtet haben?"

Diese Frage brachte Nika leicht außer Fassung. Sie hoffte, ihrem Gegenüber entging dies, als sie antwortete: "Ich kann mich nur wiederholen. Dieser Konflikt ist eine interne Angelegenheit der Son'a. Mit ihrer Einmischung haben Ihre Kollegen sich selbst in deren Gerichtsbarkeit begeben. Die Sternenflotte kann und wird nichts für sie tun."

Vonderbrück gab sich offenbar noch nicht geschlagen: "Geben Sie mir nur eine Stunde. Begleiten Sie mich. Nehmen Sie Ihre Sicherheitsleute meinetwegen mit. Sollte ich Sie bis dahin nicht überzeugt haben, werde ich mich für den Angriff auf Sie vor einem Föderationsgericht verantworten. In jedem Fall kommen Sie schneller zurück auf Ihr Schiff."

Leider hatte der Philosoph mit diesem letzten Satz nur allzu Recht. Selbst optimistisch geschätzt würde das Außenteam wenigstens fünf Stunden bis zu einer geeigneten Position jenseits der Küste benötigen, zudem war McMasters verletzt. Und einen der Feldgeneratoren lahmzulegen, bedeutete ebenfalls einen Verstoß gegen die Oberste Direktive. McNamara musste eine Entscheidung treffen. "Also gut, Sie haben meine Neugier geweckt. Sie kriegen Ihre Stunde. Sollten Sie mich jedoch nicht überzeugen, die Son'a aber Ihre Herausgabe fordern, müssten wir dieser Bitte wohl nachkommen."


Im Maschinenraum der Baikonur wirkte der Chefingenieur ungewöhnlich angespannt, während er alles tat, um aus den Sensoren auch nur das letzte bisschen mehr herauszukitzeln: "Fünf Prozent Steigerung sind zu wenig. Engen Sie den Frequenzbereich weiter ein."

Selbst Selani, die für gewöhnlich verhältnismäßig gut mit ihm klar kam, stand kurz vorm Warpkernbruch: "Sir, wenn wir ihn noch weiter einengen, bleiben keine Frequenzen mehr zum Scannen übrig. Das Feld ist einfach zu stark."

Zatar schlug mit der Faust heftig auf die Konsole vor sich und brüllte: "Das ist inakzeptabel. Die Brücke hat wahrscheinliches Waffenfeuer gemeldet. Wenn dem Außenteam etwas zustößt, sind *wir* Schuld."

"Chief, das ist doch Unsinn. Die Leute müssen ohne uns auskommen, das wussten sie auch vorher. Es sind genug Sicherheitsleute dabei, und Smock ist ja auch noch da. Nicht zu vergessen, ist Commander McNamara schon aus vielen brenzligen Situationen heil heraus gekommen."

Bei der Erwähnung der Nr. 1 drehte sich Zatar der Denobulanerin zu. Als sie seinen Blick sah, verstand sie plötzlich. Beruhigend legte sie ihm ihre Hand auf die Schulter: "Sie wird es schaffen, Sir."

Der Zaldaner seufzte schwer. "Das hoffe ich. Ich jedenfalls bin mit meinem Latein am Ende."

Selani lächelte aufmunternd: "Das gibt's doch nicht. Ich werde mir diesen Tag im Kalender markieren."


©2011 USS Baikonur This page was last modified on 24 August 2011, at 15:33.